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256.3 hrs on record (79.6 hrs at review time)
Early Access Review
Was ist "Raft"
Holz sammeln, aus Blättern Seile herstellen, eine Axt craften… Check. Erst mit Holz- und später mit Eisenspeer auf wilde Tiere losgehen… Check. Einen Grill craften und die erledigten Tiere brutzeln, um nicht zu verhungern… Check. Soweit so bekannt. Aber jetzt stellt euch das Ganze auf einem Floß mitten auf dem Meer vor. Das ist Raft!

Raft ist ein waschechtes Survival-Spiel á la Subnautica, Ark oder Rust, mit dem Unterschied, dass ihr alleine oder mit Freunden zusammen auf einem Floß im Meer treibt. Erst angelt ihr nach Treibgut, später taucht ihr und besucht sogar kleine Inseln. Und ständig baut ihr euer Floß weiter aus. Coole Idee!

Gameplay
Dazu brauche ich eigentlich gar nicht mehr viel erzählen. Wie bei fast allen Survival-Titeln dieser Art wählt ihr zu Beginn einen Charakter aus (nur: männlich oder weiblich) und startet auf einem winzigen Floß nur mit einem Greifhaken bewaffnet. Jetzt müsst ihr nach und nach weitere Ressourcen erbeuten, diese kombinieren, neue Crafting-Rezepte lernen und euer Floß immer weiter ausbauen. Gespielt wird dabei natürlich in der Ego-Perspektive.

https://steamcommunity.com/sharedfiles/filedetails/?id=1400302058
Euer Floß muss im Laufe des Spiels immer neuen Ansprüchen gerecht werden. So solltet ihr beispielsweise ein Segel bauen, um gezielt auf bestimmte Ziele auf See zusteuern zu können. Auch ein Anker ist eine gute Sache, wenn man nämlich an einer der vielen kleinen Inseln anlegen möchte, um dort weiterzulooten. Auch die Höhe eures Floßes ist wichtig. Bestimmte hochgelegene Plateaus auf den Inseln erreicht ihr nur über entsprechend hohe Etagen eures Floßes.

Und wer ist der Feind? Na wer wohl… na klar, ein fieser Hai, der euer Floß die ganze Zeit umkreist, euch liebend gerne verspeisen würde und zwischenzeitlich auch immer mal wieder am Floß selbst knabbert und so Teile davon abreißt. Natürlich kann man auch gegen den Hai kämpfen, aber ich will hier ja noch nicht alles verraten ;-)

Grafik
Die Grafik von Raft ist zwar wahrlich keine Offenbarung, aber die Entwickler von Redbeet Interactive haben trotz der eher zweckmäßig Optik einen stilsicheren und ansehnlichen Comic-Look hinbekommen, den man sich auch über viele Stunden angenehm ansehen kann. Die Hardwareanforderungen des Spiels sind dann dankenswerterweise auch entsprechend etwas niedriger. Gerade während den Sonnenauf- und Sonnenuntergängen kommt durch die sehr hübsche Lichtfärbung Stimmung auf.

https://steamcommunity.com/sharedfiles/filedetails/?id=1406916770
Umfang
Dies ist aktuell mein schwerwiegendster Kritikpunkt an dem Spiel. Raft ist noch im Early Access und aktuell sind auch leider noch gar nicht so viele Inhalte im Spiel. Es funktioniert alles und es macht wirklich Spaß, aber nach ca. 10 Stunden war ich an dem Punkt, dass ich feststellen musste, dass ich alles gesehen habe. Es gibt einige Dinge, die man erst später im Spiel freischalten kann und tatsächlich gibt es sogar einen versteckten Ort auf dem Meer zu finden und zu erforschen, aber dann ist halt leider Schluss.

Ich bin ziemlich sicher, dass hier im Laufe der Zeit noch mehr Content hinzugefügt werden wird und es gibt aktuell auch schon Hinweise im Spiel, die darauf hindeuten, aber wenn man - nach ca. 10 Stunden - an diesem Punkt angekommen ist, dann kann man eigentlich nur noch versuchen, sein Floß zu optimieren, einen anderen Schwierigkeitsgrad auszuprobieren oder abzuwarten, bis endlich neue Inhalte kommen.

Anspruch
Raft besitzt insgesamt drei Spielmodi, nämlich ganz klassisch einfach, normal und schwer. Dabei gibt es nach oben hin insbesondere Unterschiede zwischen dem Nahrungs- und Wasserverbrauch eurer Spielfigur und in den Konsequenzen, falls ihr mal im Spiel ins Gras… oder besser gesagt ins Wasser beißen solltet. Ich habe Raft auf normal gespielt und fand es von Anfang bis Ende fair und machbar. Wer nicht wirklich surviveln möchte, für den gibt es genretypisch noch einen Kreativ-Modus, bei dem man einfach nach Lust und Laune bauen kann.

Multiplayer
Ich habe den Multiplayer bislang noch nicht selbst gespielt, aber mehrere Stunden Let's Plays dazu gesehen. So bin ich übrigens überhaupt erst auf das Spiel aufmerksam geworden^^

Meiner Einschätzung nach entfaltet Raft erst im Multiplayer seine gesamten Qualitäten. Wie uns kürzlich erst Sea of Thieves gezeigt hat, ist es einfach ein schönes Gefühl, zusammen auf hoher See unterwegs zu sein. Und Aufgaben, die man sich an Bord teilen könnte, gibt es reichlich.

https://steamcommunity.com/sharedfiles/filedetails/?id=1406916360
Errungenschaften
Raft bringt bisher insgesamt 30 Errungenschaften mit, die grundsätzlich alle recht einfach und machbar sind. Um wirklich alle freizuschalten ist aber leider exzessives Grinden angesagt. So verlangt eine Errungenschaft insgesamt 5.000 Objekte mit dem Greifhaken aus dem Meer zu ziehen. Zum Vergleich: nach 10 Stunden Spielen war ich gerade mal bei 500! Hier auf 100% zu kommen ist also eine ganze Menge sinnloser "Arbeit". Schade... Wenn ihr trotzdem versuchen wollt, alle Achievements zu sammeln, findet ihr hier einen kleinen Guide von mir dazu.

Fazit
Raft ist ein kreativer, funktionierender und ansprechender Vertreter des Genres der Survival-Spiele. Raft hat viele gute Ideen, ohne das Rad wirklich neu zu erfinden, und überzeugt durch eine zweckmäßige aber hübsche Optik, motivierende Spielmechaniken und einen Coop-Modus. Ich hoffe, dass die Entwickler im weiteren Verlauf der Early Access Phase noch mehr Inhalte hinzufügen, da aktuell nach etwa 10 Spielstunden die Luft raus ist. Die auf Steam geforderten 19,99 Euro finde ich für Raft vollkommen angemessen. Von mir gibt es bereits jetzt für alle Survival-Fans eine klare Kaufempfehlung.
Posted June 9, 2018. Last edited August 7, 2018.
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3
100.1 hrs on record (99.3 hrs at review time)
Was ist „Rust“?
Es ist mal wieder Survival-Time. Holz und Steine sind gesammelt, die erste rudimentäre Axt und eine Steinspitzhacke sind auch im Inventar. Bogen und Pfeile… check. Bauplan craften, vier Wände und ein Dach, Schlafsack, Schmelzofen, Werkbank… läuft doch prima. Bis auf einmal nachts Schritte zu hören sind. Da ist einer vor unserer Hütte. Klick. Und unsere Tür steht in Flammen. Da will uns doch tatsächlich einer mit dem Flammenwerfer heimsuchen -.- Jetzt schlau sein und warten. Die Tür ist weg, die Flammen auch… und schnell rennen wir raus in die Nacht. Geschafft! Sicherheitshalber warten wir noch zehn Minuten, bis er auch sicher nicht mehr da ist, bevor wir zu unserer Hütte zurückgehen und nachgucken, was von unserem Loot noch in den Kisten ist *Schock* Der Kerl hat uns nicht nur alles geklaut, was wir haben, er hat auch noch eine neue Tür eingesetzt und ein Schloss drangehängt. Das war es mit unserer Base… Mit Stock und Stein kommen wir da nicht mehr rein.

Jetzt gibt es nur zwei Möglichkeiten: Rust deinstallieren oder es so oft neu probieren, bis wir selber der Mistkerl sind, der anderen die Hütte „raidet“.

https://steamcommunity.com/sharedfiles/filedetails/?id=1370833249
Rust erschien 2013 hier auf Steam und blieb fast fünf Jahre im Early Access, bis es im Februar 2018 endlich offiziell released wurde. Ich verrate euch jetzt, warum Rust – meiner Meinung nach – eigentlich ein gutes Spiel ist, aber worauf ihr euch da einlasst.

Gameplay
Wie schon eingangs beschrieben, ist Rust ein klassisches Survival-Action-Adventure im Stil von DayZ, Ark, 7 Days to Die und wie sie alle heißen. In der Ego-Perspektive steuert ihr euren zunächst nackten Recken durch eine offene Spielwelt, sammelt Holz und Steine, baut euch eine Basis, sammelt Waffen (vom Bogen bis zum Raketenwerfer ist alles dabei) und kämpft PvE und PvP ums Überleben. Und genau im letzten Punkt liegt der Hund begraben.

https://steamcommunity.com/sharedfiles/filedetails/?id=1372199356
PvE bedeutet im Prinzip nur, dass in der Spielwelt – meistens in der Nähe des besten Loots – ein paar blau gekleidete Forscher rumlaufen, die mit Maschinengewehren auf euch schießen, wenn ihr ihnen zu nahe kommt. Die sind aber nach ein paar Spielstunden keine ernstzunehmende Bedrohung mehr für euch. Anders verhält sich das jedoch in Sachen PvP.

Ich habe selten so aggressive und unfreundliche (menschliche) Spieler in einem Spiel gesehen, wie in Rust. Selbst wenn man nackt ist (also klar erkennbar keinen wertvollen Loot besitzt) wird man „grundlos“ umgeschossen und selbst Anfängerhütten mit Holzwänden werden rücksichtslos geraidet. Jetzt könnte man auf die Idee kommen, den Spielern einen Vorwurf zu machen… und manchmal mag das bestimmt auch berechtigt sein. Aber genau das ist eben der Sinn dieses Spiels. Es gibt keine erlesenen Basis-Bau-Rezepte. Es gibt keinen nennenswerten Endgame-Content. Der einzige Sinn des Spiels ist das Aufleveln der Werkbank um so zunächst einfache Pistolen über Sturmgewehre bin hin zum Sprengstoff zu erforschen und craften zu können, damit man damit dann auf die Jagd nach anderen Spielern und deren Behausungen gehen kann.

Die Starken jagen die Schwachen. So funktioniert Rust nun einmal. Und wer meint, „casual“ auf einem der Server unterwegs sein zu können und jeden Tag „ein Stündchen“ vor sich hin zu spielen, der sei gewarnt. Wer so spielt, gehört in Rust definitiv zu den Schwachen.

Grafik
Rust sieht einfach super aus. Die Entwickler von Facepunch Studios zaubern mit der Unity-Engine ein inzwischen optisch tadelloses Spiel auf die Bildschirme. Schönere Sonnenauf- bzw. -untergänge mit ihrem orange bis lilafarbenem Licht habe ich selten gesehen.

https://steamcommunity.com/sharedfiles/filedetails/?id=1371422484
Die Optik fordert jedoch auch ihren Tribut. Bei Mittelklasserechnern mit vollen Einstellungen gehen die FPS gerne mal in den Keller. Ich empfehle in diesem Fall, das Gras etwas zu reduzieren, was zugleich auch der besseren Übersicht im Spiel zugutekommt.

Umfang
Rust bietet euch im Hauptmenü eine Vielzahl von unterschiedlichen Servern, auf denen ihr (jedes Mal beginnend bei null) ins Abenteuer starten könnt. Klassischerweise wählt ihr einen „offiziellen Server“ und spielt dort den klassischen Spielmodus, also Survival, gegen alle auf dem Server befindlichen anderen menschlichen Spieler. Der Servername gibt euch dabei Aufschluss über Land (und somit Sprache) des Servers und über den Spielmodus. Regelmäßig sind auch Zusätze, wie „beginner friendly“ oder „noob friendly“ zu finden, was zu Beginn vielleicht nicht schlecht ist ;-)

Neben den offiziellen Servern gibt es noch „Community-Server“, welche von Spielern betrieben werden sowie „modded Server“ auf denen sich eine Vielzahl von anderen Spielmodi und Spielvarianten finden.

Wie und wo man da selbst richtig aufgehoben ist, muss jeder selber entscheiden. Es gibt die verschiedensten Spielvarianten von Deathmatch (mit sofortigem bewaffneten Respawn) bis hin zu superfreundlichen Servern ohne PvE und PvP, wo man einfach nur in Ruhe vor sich hin bauen kann. Rust bietet also zwar durchaus Abwechslung in den Spielmodi, der tatsächlich klassische Modus und somit auch die Server, die am besten besucht sind, sind aber klar die offiziellen mit dem oben beschriebenen Standardmodus von Rust.

Cheater-Problem?
Man kann nicht „Rust“ sagen, ohne das gleich jemand bereit steht und etwas zum Thema „Cheater“ berichtet und tatsächlich scheint Rust zu Beginn stark von diesem Problem heimgesucht worden zu sein.

Ich hatte jedoch in den nun beinahe 100 Stunden, in denen ich Rust gespielt habe, nie das Gefühl, gerade von einem Hacker getötet worden zu sein. Ich schätze, dass die, die mich gekillt und geraidet haben, einfach nur besser waren, als ich ;-)

Errungenschaften
Gute Nachrichten für alle Achievement-Sammler. Rust beinhaltet 48 Errungenschaften, die alle lediglich an das Bestehen des Tutorials geknüpft sind. Man muss keinen Gegner töten und kein Haus raiden, aber dennoch ein Weilchen spielen. Diese Errungenschaften sollten für niemanden wirklich eine große Herausforderung darstellen. Da sie sich aber nur auf offiziellen Servern freischalten lassen, muss man sich schon – zumindest zeitweise für die Achievements – den echten Spielern unter den echten harten Spielbedingungen stellen.

Fazit
Rust ist grundsätzlich ein gutes Spiel. Es hat ein zielstrebiges Konzept, eine sehr schöne Optik, eine aktive Community und knallharte Emotionen zu bieten, verlangt dafür aber Taktik, gewisse Skills an der Waffe und wirklich viel Zeit um die ersten Stunden und Tage eines „frischen Servers“ mitzunehmen, wo dort noch keine Spieler mit Raketenwerfer und C4 unterwegs sind (also nur im Urlaub/ in den Ferien spielen^^).

Wer kein Problem damit hat, nach stundenlangem Spielen alles zu verlieren und wieder von vorne anzufangen und auch mit knallharten und erbarmungslosen menschlichen Spielern umgehen kann, ohne die Maus an die Wand zu feuern oder in Depressionen zu verfallen, der kann in Rust viele unterhaltsame Stunden verbringen. Für Casual-Gamer und Pazifisten ist Rust hingegen absolut nichts.

Die aktuellen 31,99 Euro hier auf Steam halte ich – in Anbetracht des Alters des Spiels – für etwas zu teuer. In den häufigen Sales ist Rust aber regelmäßig für unter 20 Euro zu haben.
Von mir gibt es eine Kaufempfehlung aber mit ganz klaren Einschränkungen!
Posted May 5, 2018. Last edited August 7, 2018.
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96.7 hrs on record (92.3 hrs at review time)
Was ist "Hitman™"?
Mission: Eliminiere einen unangenehmen General in einem Militärlager als Koch verkleidet mit einem Messer. Alles klar. Ab zu einem nahegelegenen Reis-Wagen und den zugehörigen Generator ausschalten. Wenn der Koch jetzt nach dem Generator sieht, schnell ein Brechmittel in sein Getränk kippen, warten bis er auf die Toilette geht und ihn ungesehen ausknocken. Der bewusstlose Koch kommt in einen Müllcontainer, seine Klamotten werden angezogen. Praktischerweise liegt auf seinem Reis-Wagen auch ein Küchenmesser. Mist... Die Wachen zu dem Militärlager lassen uns nicht vorbei. Also um die nächste Ecke, eine Regenrinne hoch- und hinter den Wachen wieder runtergeklettert. Jetzt nur noch eine patrouillierende Wache mit einer ablenkenden Münze weglocken, durchs Fenster einsteigen und den richtigen Moment abpassen. Schon hat der General - wie gewünscht - das Küchenmesser im Rücken.

https://steamcommunity.com/sharedfiles/filedetails/?id=1320203188
Bei Hitman handelt es sich um den sechsten Teil des Hitman-Franchise welcher im Episodenformat in der Zeit vom 11.03.2016 bis zum 31.10.2016 durch das dänische Studio IO Interactive entwickelt und für PC, Playstation 4 und Xbox veröffentlicht wurde.

Gameplay
Hitman ist ein Third-Person-Shooter mit Stealth-Fokus. Auch wenn es natürlich nicht immer gleich klappt, ist das gesamte Spiel darauf ausgelegt, schleichend und unauffällig vorzugehen und auf diese Weise ungesehen die Auftragsziele zu eliminieren. Die Hauptmissionen der Kampagne verlangen dabei stets einfach nur, dass die Ziele neutralisiert werden, egal wie und egal auf welche Art. Spezielle Auftrags- und Eskalationsmissionen geben dann zusätzlich noch bestimme Verkleidungen und Todesarten (Messer, Pistole, Explosion, Unfall-Kill, und und und) vor.

Das Beeindruckende dabei ist die Vielfalt der Möglichkeiten, die das Spiel einem dabei gewährt. Die Aufträge finden jeweils in (verglichen mit den Vorgängern) riesigen Spiel-Hubs statt, in welchem man sich völlig frei bewegen kann. Bei jedem Ort gibt es zig Wege, dort hinzukommen und für jedes Ziel gibt es nicht selten über 20 verschiedene Wege, diese auszuschalten. Also alles in allem ein riesiger Auftragsmörder-Sandkasten :-) Damit man in den Levels nicht völlig verloren ist, lassen sich auf Wunsch sogenannte "Gelegenheiten" anzeigen und sogar als Wegpunkte in der Welt einblenden, um schnell zu den interessanten Hot-Spots zu finden und zumindest Ideen für mögliche Lösungswege zu erhalten. Sehr gut gemacht und wirklich hilfreich!

Einziger Wehrmutstropen ist leider die Sprachausgabe. Deutsche Menüs und Untertitel sind zwar enthalten, es gibt jedoch nur eine englische Sprachausgabe. Die ist zwar gut gelungen und eigentlich wird bei Hitman auch vergleichsweise wenig gesprochen, die Immersion geht jedoch dadurch - zumindest ging es mir so - ein bisschen verloren.

Grafik
Die Grafik von Hitman ist ein wahrer Hingucker und definitiv eine der Stäken des Spiels. Die Glacier Engine zaubert wunderschöne Levels auf den Bildschirm und die Anzahl der gleichzeitig animieren Personen ist - wie auch schon bei Hitman Absolution - beeindruckend. Weitsicht, Lichtstimmung, Explosionseffekte alles das stimmt und liefert hervorragende Screenshots. Nur unser Protagonist, Agent 47, sowie die übrigen NPCs sind bei näherem Hingucken etwas polygonarm. Gerade bei den Haaren wäre sicher mehr drin gewesen, dies ist jedoch schlicht der Tatsache geschuldet, dass die Engine teilweise hunderte von NPCs gleichzeitig darstellen muss.

https://steamcommunity.com/sharedfiles/filedetails/?id=1325500268
Umfang
Alleine die sechs Episoden der Hauptkampagne bieten für viele Stunden Spaß. Selbst wenn man jede Mission nur ein einziges Mal spielt - und das wäre eine Schande! - ist man damit schon gut und gerne 8 - 10 Stunden beschäftigt. Der Reiz des Spiels liegt aber gerade darin, sich auszuprobieren. Mit jedem neuen Start bewegt man sich sicherer durch die Hubs und jedes Mal sieht man eine noch coolere Variante, die man auch noch mal ausprobieren möchte. Dazu kommt, dass die Hauptepisoden in Form von spielinternen Errungenschaften noch diverse Herausforderungen bieten, die dann beispielsweise in den Hubs neue Startpunkte, neue Startverkleidungen und neue Startausrüstung freischalten, die dann wiederum neue Spielmöglichkeiten und Taktiken bieten.

Neben den Hautmissionen gibt es dann in jedem Hub jeweils noch mehrere Eskalationsaufträge quasi als Nebenmissionen, die mit jeder ihrer fünf Stufen schwieriger werden. Und wem das noch immer nicht reicht, der findet entweder regelmäßig wechselnde "offizielle" oder von Spielern erstellte und hochgeladene Auftragsmissionen. Es wird also so schnell nicht langweilig und Hitman unterhält so gut und gerne für 50 - 100 Spielstunden.

https://steamcommunity.com/sharedfiles/filedetails/?id=1326439628
Anspruch
Hitman ist an sich kein schweres Spiel. Die Hauptmissionen - also die Kampagne - einfach nur zu schaffen, würde ich sogar als ziemlich leicht beschreiben. Die einzelnen Herausforderungen und die höheren Stufen der Eskalationsaufträge haben es aber teilweise richtig in sich. Ich habe nicht alle ausprobiert, aber bei einem Eskalationsauftrag musste ich bei der Stufe 5 wirklich aufgeben und das, obwohl ich es stundenlang versucht habe. Da war einfach nichts zu machen. Dazu kommt noch ein höherer Schwierigkeitsgrad denn man sich bei jeder Episode, nachdem man dort eine Weile gespielt hat, freischalten und aktivieren kann.

Für alle Hitman-Neulinge gibt es noch eine zusätzliche Hilfe. In den zwei Missionen des Tutorials spielt man die in der Vergangenheit liegende Aufnahmeprüfung von Agent 47 bei der ICA, dem Auftragsmörder-Unternehmen, für das ihr in Hitman arbeitet. In diesem sehr ausführlichen Tutorial bekommt man die Steuerung und die Spielmechanik erklärt, ohne dass es dabei langweilig wird, weil es im Prinzip schon ein richtiger erster Auftrag mit vielen Freiräumen ist. Ich habe lange kein so gutes Tutorial mehr gesehen.

Errungenschaften
Die 69 Errungenschaften von Hitman sind wirklich gut gemacht und fair verteilt. Man muss in jeder Episode eine Weile gespielt haben und dabei die lustigsten und kreativsten Tötungen herausgefunden und absolviert haben. Das artet jedoch zu keiner Zeit in sinnloses Grinden aus. Der Schwierigkeitsgrad hat keine Auswirkungen auf die Achievements und auch von den kniffligen Eskalationsaufträgen muss man pro Hub nur einen von mehreren auf der Stufe 5 schaffen, was so immer machbar bleibt. Für 100% braucht man schätzungsweise 30 - 50 Spielstunden. Wenn man Spaß am Spiel und am Ausprobieren hat und nicht einfach durch jede Mission durchrusht, sollte man die meisten Errungenschaften einfach nur beim Durchspielen freischalten.

Fazit
Hitman ist ein hervorragender Third-Person-Stealth-Shooter (nur Single-Player) mit super Grafik, der leider nur über eine englische Sprachausgabe verfügt. Das Spiel unterhält locker für 50 - 100 Spielstunden. Vom Einsteiger bis zum Hitman-Veteran kommt jeder auf seine Kosten. Die Errungenschaften sind fair verteilt und kreativ gemacht; 100% sind locker drin.
Im November 2016 wurde bereits die zweite Staffel des Spiels angekündigt, wobei man wohl Freischaltungen aus diesem Hitman hier übernehmen können wird. Sehr cool!

Die Game-of-the-Year-Edition des Spiels ist aktuell für 18,38 Euro auf Steam zu haben. Von mir gibt es für jeden Stealth-Freund eine ganz klare Kaufempfehlung!!!
Posted April 29, 2018. Last edited August 7, 2018.
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39.6 hrs on record (27.6 hrs at review time)
Was ist "Kingdom Rush Frontiers"?
Eine riesige Schar von Zombies rennt die Lane entlang. Dahinter einige Schamanen, die noch mehr Zombies beschwören. Zum Glück ist eben noch das Lava-Upgrade des Kanonenturmes fertig geworden und so fackeln die fiesen Wichte vor sich hin und zerfallen schließlich zu Staub, bevor sie das Ende der Straße erreichen und ich eines meiner wertvollen 20 Leben und damit die Chance auf eine 3-Sterne-Wertung verliere. Das ist Kingdom Rush Frontiers. Ein Tower Defense Spiel, das zwar das Rad nicht neu erfindet, aber einfach alles richtig macht und für viele Stunden Strategie-Spaß bietet.

Gameplay
Zu den grundsätzlichen Mechaniken von TD-Spielen brauche ich hier eigentlich nichts erklären, denke ich. Abwechslungsreiche Gegner schlurfen oder rennen durch abwechslungsreiche Levels und versuchen, euch eure wenigen Herzen wegzunehmen. Zur Verteidigung könnt ihr an fest vorgegebenen Positionen Türme errichten, zwei verschiedene Zauber wirken (die Klassiker: Feuerball und Soldaten beschwören) und außerdem habt ihr noch - wie im guten alten Warcraft 3 - euren Helden, der ebenfalls mit teilweise sehr mächtigen aktiven oder passiven Fähigkeiten unterstützt und sogar selbst zuhaut.

http://steamcommunity.com/sharedfiles/filedetails/?id=1265697039
Es gibt insgesamt vier verschiedene Grundturmarten (die Klassiker: Pfeil-, Magie-, Soldaten- und Kanonenturm), die sich jeweils in der letzten Upgrade-Stufe noch einmal spezialisieren lassen. So wird der Magieturm entweder zu einem arkanen Turm, der Gegner mit Wirbelwinden zurückwirft und magische Geschosse mit AoE-Damage verteilt, oder er wird zum Nekromantenturm, der Pestwolken verschießt, gefallene Creeps als Skelette auferstehen lässt und einen untoten Skelettreiter beschwört, der für euch kämpft. Echt cool! Dazu kommen dann noch ein paar stimmige Rollenspielelemente: Helden, Türme und Zauber lassen sich für verdiente Sterne (durch das Lösen von Levels) stufenweise verbessern.

Das einzige, was mir in der Spielmechanik ein bisschen gefehlt hat, ist die Taste zum Beschleunigen des Spielgeschehens. Selbst die ersten 2-3 eher langweiligen Wellen oder am Ende wenn man schon die Ultraverteidigung aufgebaut hat und eh nichts mehr schiefgehen kann, muss man den Creeps zuschauen, wie sie da langsam ihrem Ende entgegentrotten. Diese Funktion sollte doch eigentlich heute in TD-Spielen schon obligatorisch sein, oder?

Grafik
Die Grafik von Kingdom Rush Frontiers ist hübsch und durchweg stilsicher. Technisch wird da natürlich kein Feuerwerk abgebrannt und man merkt dem Spiel seine Smartphone-Herkunft schon an, aber die Levels sind dafür mit allerlei hübschen Animationen, im Fluss auftauchenden Krokodilen, in Bäumen springenden Affen und versteckten Eastereggs dekoriert. Ich würde hier fast schon von einem liebevollen Leveldesign sprechen wollen :-)

http://steamcommunity.com/sharedfiles/filedetails/?id=1265696464
Umfang
Der Umfang des Spiels ist recht ordentlich. Die Hauptkampagne besteht aus 15 einzelnen Levels, die in der "Normalform" jeweils ca. 15 Wellen haben. So dauert ein einzelner Level schonmal 20-30 Minuten. Dazu kommen dann pro Level jeweils noch zwei abweichende Herausforderungen (ohne Held oder auf bestimmte Türme limitiert). Außerdem gibt e noch drei DLC-Pakete mit Bonuslevels, die hier in der Steam-Version aber schon fest integriert sind. Unterm Strich bietet Kingdom Rush Frontiers mindestens 20-30 Stunden besten TD-Spaß.

Anspruch
Die späteren Levels mit mehreren Ein- und Ausgängen sind genretypisch oft etwas komplizierter, aber zumindest auf dem einfachsten der drei einstellbaren und jederzeit wechselbaren Schwierigkeitsgrade sollte das Spiel kein Problem darstellen. Wenn es mal wirklich nicht klappen sollte, würde ich es einfach mal mit einem anderen Held probieren. Gerade die fliegenden Drachenhelden kann ich für spätere Missionen wärmstens empfehlen ;-)

Errungenschaften
Die 84 sammelbaren Errungenschaften sind fair und unterhaltsam gestaltet. Da geht es unter anderem auch mal darum, in einem Level etwas Verstecktes zu finden oder einen nur kurz auftauchenden Frosch anzuklicken, der dann für euch tanzt. Sehr cool! Ansonsten einfach komplett durchspielen und dann die noch fehlenden Achievements schnell farmen. Die Erklärung der Errungenschaften selbst ist dazu eigentlich schon völlig ausreichend und der Schwierigkeitsgrad hat keine Auswirkungen.

Fazit
Kingdom Rush Frontiers ist ein würdiger Vertreter seines Genres, bietet bestes TD-Feeling, abwechslungsreiche Gegner, liebevoll designte Levels, Türme, Zauber und Helden mit Rollenspielelementen und mindestens 20 Stunden Spielspaß. Einziges Manko: Es gibt leider keine Vorspultaste. Selbst die standardmäßigen 9,99 Euro auf Steam finde ich völlig okay. In einem der häufigen Sales ist das Spiel meistens für nur wenige Euro zu haben. Von mir für alle TD-Fans eine klare Kaufempfehlung!
Posted January 13, 2018. Last edited August 7, 2018.
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17.3 hrs on record
Was ist "Last Hope - Tower Defense"?
Also bei dem Spieltitel ist meine Standardeingangsfrage eigentlich etwas unangebracht... naja^^ Wer hätte es gedacht: Last Hope ist ein Tower Defense Spiel und zwar gar kein wirklich schlechtes. Das Spiel wurde von JE Software eigentlich für Smartphones entwickelt und im April 2016 schaffte es seinen Sprung hier zu Steam.

Gameplay
Naja... Tower-Defense eben. Verschiedenste Creeps (in diesem Fall zumeist Zombies oder anderes untotes Getier) schlurfen über eine oder mehrere Lanes und versuchen eine oder mehrere rote Linien zu erreichen, die wir beschützen müssen. Dazu stellen wir an fest vorgegebenen Positionen unsere Türme auf, verbessern diese und unterstützen dabei aktiv mit unseren Helden, die wir rollenspielmäßig aufleveln und mit neuen Fähigkeiten und Waffen ausrüsten können.

Bei den Helden geht Last Hope einen bei TD-Spielen eher ungewöhnlichen Weg: Regelmäßig spielen wir in den Levels nicht nur mit einem, sondern mit bis zu vier verschiedenen Helden, die über Shortkeys angesteuert werden können. Cool!

Was mir außerdem gut gefallen hat, sind die unterschiedlichen Spielmodi. Es ist nicht immer nur reines TD, manchmal gibt es beispielweise auch mal eine Kampfarena, wo wir fast nur mit Helden und ohne Türme gegen die Creeps kämpfen müssen und ab und zu müssen wir sogar - ein bisschen wie bei DOTA - die gegnerischen Creeps zurückdrängen und nach und nach Stellungen einnehmen, wo wir dann weitere Türme errichten können. Tatsächlich spielt sich das schön abwechslungsreich.

Nun aber auch zu einem kleinen Wehrmutstropfen: Ich sagte eingangs, dass das Spiel eigentlich für Smartphones entwickelt wurde und das merkt man dem Spiel leider auch an mehreren Stellen an. Verbessert man beispielsweise seine Türme im entsprechenden Menü, so muss man auf dem Handy immer erst Minuten bis hin zu Stunden warten, bis das Upgrade fertig entwickelt ist. Auf dem PC läuft stattdessen dann immer eine Sekunde herunter. Das ist wirklich albern. Hier hätte man sich ein bisschen mehr Mühe mit der Portierung geben können.

Grafik
Die Grafik ist... sagen wir mal zweckmäßig. Last Hope ist nicht wirklich hübsch, aber für ein TD-Spiel noch okay. Die einzelnen Levels spielen in unterschiedlichen Gegenden (Wüste, Friedhof, Stadt...) und diese wurden auch passabel und stilsicher gestaltet... Es könnte schlimmer sein ;-)

http://steamcommunity.com/sharedfiles/filedetails/?id=1266058610
Was mich allerdings sehr verwundert und auch ein bisschen gestört hat, ist die Tatsache, dass wenn man das Spielgeschehen per Tastendruck beschleunigt, sich ein merkwürdiger Schleier, wie ein angedeuteter Sandsturm, über das Spielgeschehen legt und minimal die Sicht behindert. Ich kann mir nicht erklären, wozu das gut sein soll.

Umfang
Der Umfang des Spiels ist ganz in Ordnung. Es gibt insgesamt 46 reguläre Levels sowie einige Spezialevents wie die oben genannte Arena. Die Levels haben jedoch zumeist nur +/- 5 Wellen, sind also in ca. 5 Minuten durchgespielt. Last Hope bietet so insgesamt ca. 10-15 Stunden Spielzeit.

Es gibt acht verschiedene Helden, zwölf Türme (mit jeweils diversen Ausbaustufen) und zwei Zaubersprüchen sowie reichlich unterschiedliche Gegner, die aber leider kaum mit individuellen Fähigkeiten aufwarten können.

http://steamcommunity.com/sharedfiles/filedetails/?id=1266058216
Anspruch
Last Hope ist wirklich sehr einfach! Es gibt drei verschiedene Schwierigkeitsgrade und spielt man auf "normal" und sucht sich einen anständigen Helden aus (ob der Held anständig ist, erkennt man schon am Ingame-Preis) dann kann man bis kurz vor Ende des Spiels einfach nur den primitiven Pfeilturm spamen und wird so wahrscheinlich nicht ein einziges Leben verlieren.

Das ist ein bisschen schade, da die vielen unterschiedlichen Türme eigentlich viel Platz für strategisches Planen geboten hätten. Auf "nightmare" hingegen wird das Spiel fordernd, bei weitem jedoch nicht so schwer, wie andere TD-Spiele auf der höchsten Einstellung.

Errungenschaften
Es gibt insgesamt 27 Achievements, die man einfach so beim Durchspielen mitsammeln kann. Das zeitintensivste dürfte hierbei das Freischalten aller Helden sein, was einen ganzen Haufen Ingame-Währung kostet, die man erst ein bisschen farmen muss. Aber die mit 9,8% seltenste Errungenschaft "Gravedigger" verlangt lediglich von uns, den letzten Level des Spiels zu schaffen... das sagt über die Schwierigkeit in Sachen Achievements ja schon alles ;-)

Fazit
Last Hope ist eine passable aber nicht makellose Portierung eines Smartphone-Spiels, das für 10-15 Stunden Spaß macht, reichlich Auswahl an Helden und Türmen bietet und einem die Achievements quasi hinterherwirft. Leider kann die Grafik nicht so recht überzeugen und für Hardcore-Strategen dürfte der Schwierigkeitsgrad deutlich zu niedrig sein. Wer auf Tower Defense steht, nicht unbedingt eine knackige Herausforderung braucht und die ganzen anderen Spiele des Genres hier auf Steam schon durch hat, der kann guten Gewissens mal einen Blick in Last Hope werfen, allen anderen würde ich eher zu Kingdom Rush, Defense Grid, Gem Craft oder sogar Bloons TD raten.

Die standardmäßigen 8,99 Euro hier auf Steam finde ich für Last Hope etwas zu teuer. Wenn, dann würde ich hier im Sale für 1-2 Euro zuschlagen.
Posted January 12, 2018. Last edited August 7, 2018.
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1.5 hrs on record
Was ist "Kingdom Defense"?
Nun zunächst ist das erst einmal ein klassisches Tower-Defense-Spiel. Wer jetzt aber an Kingdom Rush von Armor Games denkt, klingt schließlich fast genauso, dem sei gesagt, dass er auf dem Holzweg ist. Mit diesem hervorragenden TD-Spiel hat dieses Exemplar hier nämlich nichts zu tun.

Gameplay
Kingdom Defense beschränkt sich hier auf das absolute Minimum, so dass man gerade noch sagen kann dass es TD ist. Monster laufen eine Lane entlang. An fest vorgegebenen Punkten bauen wir Türme. Die Türme schießen auf die Monster und im Bestfall verlieren wir keine unserer 3 Lebenspunkte. Klingt soweit gut? Na dann wartet mal auf den Umfang...

Grafik
Ich bin wirklich niemand, der immer eine Unreal Engine 4, 16-faches Antialising und massive Lens Flare-Effekte braucht, aber diese Grafik hier ist ein Witz. Da hat 1990 mein erster Gameboy schönere Grafiken hervorgezaubert. Mal ehrlich... guckt euch mal Screenshots zu dem Spiel an -.-

http://steamcommunity.com/sharedfiles/filedetails/?id=1264741013
Umfang
So... darauf hab ich mich gefreut: Es gibt in dem Spiel 3 verschiedene Türme, 3 verschiedene Gegnertypen, 12 Levels mit jeweils 3 "Wellen" und dann ist der ganze Spuk (zum Glück) auch schon vorbei. Also Tower-Defense okay... aber mit dem Genre "Strategie" würde ich bei diesem Spiel nicht mehr unbedingt werben. Bis auf die letzten beiden Levels kann man gar nicht failen und die letzten beiden sind aufgrund der wenigen Kombinationsmöglichkeiten auch schnell rausgefunden.

Errungenschaften
Wenigstens das ist ein kleiner Lichtblick für die Achievement-Jäger unter euch. Einmal Durchspielen und ihr habt die 100%. Da ist dann so ein Quatsch dabei, wie "Spiel beenden" und "Sound an- und ausschalten"...

Fazit
Richtig schlechtes und liebloses Tower-Defense-Spiel mit miesester Grafik, max. 60 Minuten Umfang und keinerlei Wiederspielwert. Für 99 Cent kann man zwar nicht viel erwarten, aber es gibt hier auf Steam eine Fülle von Spielen, die für diesen Betrag viel viel viel mehr bieten. Ganz klares Urteil: Keine Kaufempfehlung!
Posted January 10, 2018. Last edited August 7, 2018.
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37.1 hrs on record
Was ist „Sniper Elite V2“?
Sniper Elite V2 ist Teil einer Reihe von Stealth-Taktik-Shootern des Entwicklerstudios Rebellion Developments und spielt geschichtlich im zweiten Weltkrieg rund um das Jahr 1945. Wie der Name schon andeutet, geht es um die deutsche V2-Rakete… mehr möchte ich aber nicht zu der Geschichte des Spiels verraten.

Gameplay
Entweder alleine oder kooperativ mit einem Freund schleicht ihr euch in der 3rd-Person-Perspektive durch streng linear aufgebaute Levels und stellt euch den stark geskripteten Ereignissen. Sinn des Spiels ist es zwar grundsätzlich, versteckt Gegner mit dem Fernglas zu markieren und diese dann - am besten während eines ablenkenden Geräuschs in der Spielwelt - mit präzisen Schüssen aus dem Scharfschützengewehr auszuschalten, die Leichen zu verstecken und so weiter…, auf dem leichten und mittleren Schwierigkeitsgrad kommt man jedoch auch oft einfach nur mit der Rambo-Methode zum Ziel.

Cool belohnt werden dabei besonders präzise Schüsse, spektakuläre Treffer (wie zum Beispiel, wenn man eine Handgranate am Gürtel eines Gegners trifft) oder Fahrzeug-/ Panzer-Kills. Dann gibt es eine beeindruckende Kamerafahrt hinter eurer Kugel her. Der Einschlag ist dann manchmal alles andere als jugendfrei ;-)

Multiplayer
Ihr könnt Sniper Elite V2 entweder alleine oder zu zweit im Koop spielen. Im Koop habt ihr dabei die Wahl zwischen der Kampagne oder einem von zwei speziellen Spielmodi. Bei den Überwachungsmissionen hat ein Spieler nur ein Fernglas sowie „Nahkampfwaffen“ (Pistole und MP), der andere hat nur ein Scharfschützengewehr. So muss dann der eine die Gegner markieren und Ziele erreichen, während der andere von einer erhöhten Position mit den KI-Gegnern aufräumt. Der andere verfügbare Spielmodus ist Bombardierung. Hier müsst ihr unter Zeitdruck Teile einsammeln, die ihr zur Reparatur eines Panzers braucht, währen Gegnerwellen euch unter Druck setzen.

http://steamcommunity.com/sharedfiles/filedetails/?id=1199322475
Schade: Die sehr gelungenen DLC-Missionen können nicht im Koop gespielt werden.

Grafik
Der Grafik des Spiels merkt man natürlich an, dass es bereits 2012 erschienen ist. Dennoch ist es vergleichsweise gut gealtert und lässt sich auch heute noch gut spielen. Fotorealistische 4K-Grafik geht natürlich anders, aber die Asura Engine, die auch schon für Teil 1 der Serie sowie auch für die beiden Nachfolger verwendet wurde, ist zweckmäßig und wer ein Spiel für etwas ältere/ schwächere Systeme sucht, ist hier sehr gut aufgehoben.

http://steamcommunity.com/sharedfiles/filedetails/?id=646407255
Umfang
Hier muss ich leider etwas meckern. Die meisten von euch werden vermutlich lediglich einmal die Kampagne durchspielen und dann zum nächsten Spiel in der Steam-Bibliothek übergehen. Wenn man das macht, dann beschäftigt euch Sniper Elite V2 wahrscheinlich für gerade mal 5 Stunden.

Die 10 Missionen der Kampagne dauern jeweils zwischen 20 und 40 Minuten. Leider ein bisschen wenig, wie ich finde.
Dazu kommen natürlich noch ein paar zusätzliche Inhalte, wenn man sich noch die (sehr gelungenen) DLC gönnt. Ich finde, dass die Levels die die DLCs mitbringen zu den schönsten des gesamten Spiels gehören und gerade hier heimliches Vorgehen besonders belohnt wird.

Anspruch
Sniper Elite V2 hat insgesamt drei vordefinierte Schwierigkeitsgrade und zusätzlich die Möglichkeit, weitere Einstellungen (Ziel-Hilfe etc.) individuell anzupassen, was sehr ordentlich ist. Spielt man mit dem leichten oder dem mittleren Schwierigkeitsgrad, sollte es kein Problem sein, die Kampagne zügig durchzuspielen. Auf diesen Stufen kommt man oft sogar mit stupidem Durchballern zum Ziel. Auf schwer („Sniper Elite“) sieht das hingegen anders aus. Hier wird man definitiv gefordert und muss meistens zwingend heimlich vorgehen.

Errungenschaften
Das Spiel hat insgesamt 47 Achievements, wobei man grob die Hälfte bereits dadurch freischaltet, dass man einfach die Kampagne durchspielt. Besonders zu erwähnen wären hier nur zwei Sammelaufgaben, bei denen es darum geht, in den 10 Missionen der Kampagne versteckte Goldbarren zu finden und auf versteckte Flaschen zu schießen. Das ist eben eine Fleißaufgabe, aber auch leicht zu machen. Für die Errungenschaft „Elite-Scharfschütze“ muss das Spiel im Singleplayer-Modus auf dem höchsten Schwierigkeitsgrad durchgespielt werden.

Achtung: Es gibt Errungenschaften für die man die DLCs gekauft haben muss!

Fazit
Sniper Elite V2 ist ein durchweg anständiger und gut gelungener Stealth-Taktik-Shooter mit einer zweckmäßigen Grafik, einem Koop-Modus für zwei Spieler und gut anpassbaren Schwierigkeitsgraden. Leider fällt die Kampagne - das Hauptelement des Spiels - mit ca. 5 Stunden Spielzeit sehr kurz aus. Die DLCs sind sehr zu empfehlen und die Errungenschaften fair und machbar. Die standardmäßigen 19,99 Euro auf Steam finde ich inzwischen viel zu teuer für das Spiel. In jedem Sale ist Sniper Elite V2 aber für ein paar Euro zu haben. Wenn ihr auf Snipern steht: Zuschlagen!
Posted November 18, 2017. Last edited August 7, 2018.
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24.1 hrs on record (24.0 hrs at review time)
Was ist "Tekken 7"?
Was ist Tekken? Da könnte man auch fragen: "Was ist Super Mario?" Mit Teil 7 hat Tekken endlich den Sprung von der Konsole auch auf den Computer geschafft. Nachdem ich mir vor vielen, vielen Jahren nur für Tekken 3 eine Playstation 1(!) gekauft habe, freue ich mich riesig, nun endlich mal wieder den Controller auszupacken und losprügeln zu können.

Gameplay
Bei Tekken 7 handelt es sich um ein klassisches Beat-em-up. Ihr wählt aus über 30 Kämpfern einen Charakter aus, entscheidet euch dann für ein bestimmtes Aussehen des Recken (oder designed dieses gleich ganz selbst) wählt dann noch die Arena und los geht's. Der eine Spieler steht links, der andere (wahlweise ein menschlicher Gegner oder die KI) rechts und dann wird sich geprügelt. Jeder Charakter greift dabei auf eine Liste mit über 30 individuellen Fertigkeiten zurück, die mit der richtigen Kombination aus Richtungstasten und Schlag-/ Tritt-Tasten ausgelöst werden. Ein best of 1, 3, 5… entscheidet dann über Sieg oder Niederlage. Ein klassisches Beat-em-up eben.

Rage-Moves
Neu in Tekken 7 sind die sogenannten "Rage-Moves", ein Feature, dass viele andere Vertreter des Genres auch inzwischen nutzen. Nähert sich eurer Lebensbalken dem Ende, erhält euer Charakter die Möglichkeit, eine besonders starke und oft kampfentscheidende Spezialattacke auszuführen, die (zumindest bei vielen Kämpfern) auch noch fast immer trifft. Sind zwei Spieler also ungefähr ebenbürtig, kann somit derjenige, der schneller mehr Schaden genommen hat - also bisher schlechter gespielt hat - somit einen enormen Vorteil im Kampf haben, da er schneller die Chance hat, den Rage-Move einzusetzen. Dies gefällt - wie ich in vielen Kritiken gelesen habe - einem großen Teil der Tekken-Fans nicht so recht und ich kann die Bedenken verstehen; tatsächlich habe ich auch diverse Kämpfe (auch im Multiplayer) im letzten Moment noch durch den Rage-Move zu meinen Gunsten entscheiden können. Ich persönlich fand es aber nie "unfair", wenn ein Gegner mich mit diesen Moves erledigt hat, aber das muss jeder selbst wissen. Ich denke, das ist wirklich Kritik auf hohem Niveau.

Grafik
Bandai Namco Studios nutzten bei Tekken 7 die bewährte Unreal Engine 4 und so sieht das Spiel auch aus. Scharfe Texturen (außer in den Videosequenzen), schöne Lichteffekte und der typische - asiatisch angehauchte - Grafikstil ähnlich den Streetfighter-Spielen. Man merkt dem Spiel zwar an, dass es für die Konsolen programmiert wurde - insgesamt wäre noch wesentlich mehr aus der Engine herauszuholen gewesen - aber unterm Strich finde ich es optisch überzeugend.

http://steamcommunity.com/sharedfiles/filedetails/?id=1138301111
Umfang
Für ein Beat-em-up ist der Umfang von Tekken 7 sehr ordentlich. Es gibt eine (mäßig gut gemachte und inhaltlich leider fast schon langweilige) Single-Player-Kampagne, diverse verschiedene Singleplayer-Modi, in denen ihr gegen die KI antretet und einen umfangreichen Online-Modus. Vom Schnellkampf über ein Ranking-Match bis hin zu ganzen Turnieren für bis zu acht Spieler ist alles dabei.

Was den Multiplayer-Modus angeht habe ich aber leider so meine Zweifel, was die Langlebigkeit angeht. Ich habe mir Tekken 7 kürzlich - deutlich reduziert - in einem Sale gekauft und auch unmittelbar danach gespielt, also zu einem Zeitpunkt, in dem viele Spieler, die nicht den Vollpreis zahlen wollten zugeschlagen haben. Das Spiel hatte also zu diesem Zeitpunkt tendenziell sogar wieder mehr Spieler, als vor dem Sale. Trotzdem musste ich oft längere Zeit auf einen Online-Kampf warten und bis ich ein Turnier mit 4 Spielern zusammen hatte (völlig ohne Einschränkungen, was Rang und Herkunft der Spieler angeht) musste ich fast eine halbe Stunde warten. Wirft man einen Blick in die Steam-Charts, dann spielen weltweit selten mehr als 1000 Spieler gleichzeitig. Ich mache mir also ein bisschen Sorgen, dass man noch lange Zeit Spaß an dem Multiplayer-Modus haben wird. Hat man selbst Freunde, mit denen man zusammen spielen möchte, ist das allerdings kein Problem. Tekken 7 unterstützt sogar das gemeinsame Spielen an einem Rechner (1-2 Controller vorausgesetzt).

Apropos Controller: An dieser Stelle ein kleiner Hinweis. Wollt ihr Tekken 7 spielen, dann sehr zu, dass ihr euch einen Gamepad besorgt. Mit der Tastatur bekommt ihr nämlich einen Knoten in die Finger. Ich selbst habe Tekken 7 mit dem X-Box-Controller für den Computer gespielt und fand, dass das wunderbar geklappt hat (und sonst spiele ich NIE mit einem Gamepad).

Anspruch
Gegen die KI könnt ihr die Gegner in drei verschiedenen Schwierigkeitsgraden einstellen, was ich völlig ausreichend finde. Selbst wenn man nicht so erfahren mit dem Genre ist, würde ich empfehlen, es zunächst auf "mittel" zu versuchen. Ich habe für dieses Review mal alle Schwierigkeitsgerade ausprobiert und zwei Dinge festgestellt. 1. Auf leicht ist das Spiel total langweilig… 2. Ich bin zu schlecht für schwer…^^

Errungenschaften
Tekken 7 hat insgesamt 42 Errungenschaften, die alle vergleichsweise einfach zu sammeln sind. Es gibt dabei ein paar Online-Errungenschaften, die aber höchstens vier Spieler erfordern. Sollte es tatsächlich einmal so weit kommen, dass online keine Mitspieler mehr zu finden sind, lassen sich die Errungenschaften mit anderen Sammlern jedoch sicher leicht vervollständigen. Solltet ihr an der Errungenschaft "Iron Fist-Meister" verzweifeln, dann stellt eben für diesen einen Kampf mal auf leicht oder googelt mal nach seiner Schwachstelle ;-)

Fazit
Unterm Strich hält Tekken 7 alles, was ein Fan der Serie erwarten darf. Das Spiel bleibt den Grundsätzen der Serie treu, führt aber neue und ab und zu spielentscheidende "Rage-Moves" ein. Die Grafik ist dank Unreal Engine 4 hübsch anzusehen; der Umfang auf jeden Fall für dieses Genre völlig in Ordnung. Tekken 7 bringt diverse Single- und Multiplayer-Modi mit (auch zu zweit vor einem Rechner) und für jeden sollte dabei der richtige Schwierigkeitsgrad dabei sein. Die aktuellen 49,99 Euro wären mir persönlich zwar etwas zu viel für das Spiel, aber da es bereits einmal (und zwar deutlich!) reduziert war, gehe ich davon aus, dass es im nächsten Sale auch wieder für kaum mehr, als 20 Euro zu haben sein wird. Wer dann auf Beat-em-ups steht: Zuschlagen!
Posted September 30, 2017. Last edited August 7, 2018.
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8.7 hrs on record
Was ist "The Walking Dead: A New Frontier"?
A New Frontier ist eines der vielen Grafik-Adventures in Episodenform aus dem Hause Telltale, wie man sie zum Beispiel auch von Batman, Minecraft und vielen anderen Universen kennt. Genauer gesagt handelt es sich dabei um die dritte Staffel der Telltale-Walking-Dead-Reihe, zählt man das Extra-Abenteuer um Michonne nicht dazu. Und wieder werden wir serientypisch vor harte Entscheidungen gestellt, lernen bizarre Gestalten kennen und müssen in mehr als nur einer Gelegenheit ums nackte Überleben kämpfen.

Gameplay
Für alle die, die bislang noch kein Episoden-Adventure von Telltale gespielt haben, hier in aller Kürze ein paar Infos zum Gameplay. Ihr bewegt euch - wie in einem klassischen Point-and-Klick-Adventure - durch dreidimensionale Umgebungen und klappert Hot-Spots ab - so viel zum "Spiel". Den Rest der Zeit verbringt ihr damit, eine Geschichte ablaufen zu sehen, welche euch regelmäßig vor Entscheidungen stellt. Gebt ihr das letzte Stück Essen lieber dem schwachen Kind, weil es menschlich ist, oder dem wackeren Kämpfer, damit er die Basis weiter verteidigen kann? Schießt ihr auf den Zombie, der gerade einen guten Freund angreift und riskiert, noch mehr Zombies anzulocken oder geht ihr in den Nahkampf über und riskiert, zu spät zu kommen und den Freund zu verlieren? Und damit man auch wenigstens die Chance hat, irgendwo im Spiel zu scheitern, gibt es dann noch regelmäßige Quick-Time-Events, in denen man beispielweise einem Zombie ausweichen muss, einen Zombie von sich wegdrückt, einen Zombie erschießt, einen Zombie…

Ihr merkt, dass es mit dem Gameplay nicht wirklich weit her ist und viele finden, dass es sich weniger um Spiele, als eher um interaktive Filme handelt. Dennoch haben die erzählerisch hervorragenden und emotionalen ersten beiden Teile gezeigt, dass die Jungs von Telltale das, was sie da machen, wirklich gut können und spannende und unterhaltsame Ergebnisse vorweisen.

Story
Die Geschichte wird - wie bei allen Telltale-Spielen - auch diesmal wieder nur in Englisch erzählt. Auf Wunsch lassen sich aber deutsche Untertitel hinzuschalten. Wer jedoch zumindest Schulenglisch beherrscht, der kann ruhig auf die Untertitel verzichten, da die englischen Sprecher ihre Sache sehr gut machen und prima zu verstehen sind.
So… die Story ähnelt sehr den beiden Vorgänger-Spielen. Es gibt unerwartete Wendungen, spannende Momente und gegen Ende auch ein paar wirklich emotionale Szenen. Leider kommt die ganze Geschichte von Tiefe und Glaubwürdigkeit her nicht mehr an die beiden Vorgänger heran. Die Charaktere bleiben blasser, die Twists wirken erzwungener und dass unsere lieb gewonnene Clementine quasi zu einem Badass-Sidekick degradiert wurde, will mir als Fan der Serie so gar nicht gefallen.

http://steamcommunity.com/sharedfiles/filedetails/?id=1137789588
Grafik
Die Grafik der Telltale-Spiele ist definitiv nicht jedermanns Sache. Mit einer hauseigenen Grafikengine wird A New Frontier in einem stark überzeichneten Comic-Look dargestellt. Das hat den Vorteil, dass das Spiel auch auf schwächeren Geräten problemlos läuft, aber wirklich schön und zeitgemäß ist die Technik nicht mehr. Dennoch muss man sagen, dass der Grafikstil sich stets treu bleibt und auch viele Befürworter hat. Ich empfehle jedem, sich einfach ein paar Minuten Gameplay online oder ein paar Screenshots anzusehen. Dann ist schnell klar, ob die Grafik etwas für euch ist, oder eben nicht.

http://steamcommunity.com/sharedfiles/filedetails/?id=1133854865
Umfang und Anspruch
Diese beiden Punkte, die mir bei einem Spiel immer sehr wichtig sind, lassen sich im Falle von A New Frontier in wenigen Worten zusammenfassen. Das Spiel ist kinderleicht, selbst wenn man sich anstrengt, kann man das Spiel nicht nicht schaffen. Und der Umfang ist leider - verglichen mit den letzten beiden Teilen - meiner Meinung nach noch etwas kleiner geworden. Ich habe die Zeit nicht gestoppt und die Steam-Spielzeit ist da nicht so ganz repräsentativ bei mir, aber gefühlt war ich bei Teil 3 deutlich schneller durch, als bei den Teilen 1 und 2.
Insgesamt sollten alle fünf Episoden diesmal locker in unter 10 Stunden zu schaffen sein.

Errungenschaften
Die Errungenschaften können - wie bei allen Telltale-Episodentiteln - überhaupt nicht verpasst werden. Beendet das Spiel und ihr habt 100% der Achievements sicher.

Werbung
Dieser Punkt hat mich persönlich an A New Frontier mit am meisten von allem geärgert und daher habe ich mich entschieden, ihm in diesem Review auch einen entsprechenden Platz einzuräumen. Man kann das Spiel nämlich nicht starten, kein Menü aufrufen und es auch nicht beenden, ohne überall mit Eigenwerbung von Telltale genervt zu werden. Hier soll ich der Telltale Community beitreten, da soll ich ein Skybound-Konto einrichten und dort gibt es The Walking Dead Comics... Tatsächlich wirkte das Spielmenü auf mich wie das eines Mobile-Free2Play-Titels, bei dem ich alle 10 Sekunden aufgefordert werde, etwas zu kaufen. Ärgerlich vor allem, dass das Spiel nicht einmal gemerkt hat, dass ich The Walking Dead: Michonne bereits in meiner Bibliothek habe und es trotzdem versucht hat, es mir zu verkaufen… Mich persönlich haben die aggressiven Werbeeinblendungen immer sehr unsanft aus meinem Spielerlebnis gerissen und ich habe einen Moment lang wirklich nur aufgrund meines Ärgers über diese Werbeeinblendung darüber nachgedacht, dem Spiel eine negative Bewertung zu geben. Alles in allem würde ich A New Frontier damit aber Unrecht tun.

Fazit
The Walking Dead: A New Frontier erzählt eine spannende, unterhaltsame und hin und wieder auch emotionale Geschichte in Telltale-typischer Weise. Das Spiel ist supereinfach und nach ca. 10 Stunden ist es leider auch schon vorbei. Vergleicht man Teil 3 mit den Vorgängern, so überzeugt es nicht mehr ganz so vorbehaltlos. Nervig: Das Spielmenü ist vollgepackt mit Eigenwerbung von Telltale, was ich bei einem Vollpreisspiel als unangemessen und sogar störend empfinde. Die ersten beiden Spielteile kann ich guten Gewissens so ziemlich jedem Fan von Zombiespielen und insbesondere jedem Fan von The Walking Dead ans Herz gelegt… Teil 3 kann ich nur noch wirklichen Fans der Telltale-Spiele empfehlen. Die werden jedoch noch immer viel Spaß mit dem Titel haben ;-)
Posted September 24, 2017. Last edited August 7, 2018.
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855.0 hrs on record (801.1 hrs at review time)
Early Access Review
Was ist "7 Days to Die"?
Ganz kurz zusammengefasst: Minecraft für Erwachsene mit unvergesslichen Spielmomenten gerade im Multiplayer. Und damit will ich nicht sagen, dass Minecraft ein Spiel für Kinder ist. Nur ist 7 Days to Die wirklich nichts für schwache Nerven. Wenn einem beim Baumfällen auf einmal laut kläffende untote Hunde hinterherrennen, wenn in dem scheinbar leeren Supermarkt auf einmal Zombies von den Regalen springen oder während der Blutnacht Heerscharen von Untoten versuchen, Euch das Survival-Leben auszublasen, dann werdet ihr definitiv verstehen, worin die Unterschiede liegen.
Das Spiel befindet sich zum Zeitpunkt meines Reviews noch im Alpha-Stadium (Alpha 16.2). Ich selbst habe bisher die Alpha 15 und die Alpha 16 gespielt.
 
Gameplay
In 7 Days to Die bewegt ihr euch in der Ego-Perspektive durch eine Open-World. Entweder erkundet ihr dabei die per Hand erstellte Karte "Navezgane", oder aber ihr lasst euch eine prozedural generierte Zufallswelt erstellen. Wie bei Minecraft habt ihr unten am Bildschirm eine Schnellzugriffsleiste, in welcher ihr zum Beispiel Waffen, Werkzeuge oder Baustoffe platziert, um dann per Mausrad auszuwählen. Ihr startet das Spiel an einem zufälligen verlassenen Haus und ein Mini-Tutorial zeigt euch die ersten Schritte im Spiel, erklärt dabei aber nur die Basics. Das meiste müsst ihr durch Ausprobieren, Googeln oder Let's-Plays-Schauen herausfinden... Jetzt lauft ihr also durch die Welt, sammelt Pflanzen, sammelt Steine, sammelt Holz und ruckzuck habt ihr einen ersten eigenen Bogen gecraftet und aus kleinen Steinen, Holz und Federn ein paar Pfeile bei der Hand. Mit ein bisschen Übung erledigt ihr die ersten Zombies recht schnell... und dann wird es Nacht. Jetzt sitzt ihr verstohlen auf dem Dachboden eines verlassenen Hauses, entfernt die letzte verräterische Kerze vom Tisch und hofft, dass euch die nun viel beweglicheren Zombiehorden vor dem Haus nicht bemerken. Gegen 2:00 Uhr nachts fällt euch auf, dass ihr zwar Pfeile, ein paar Maiskolben und sogar schon einen Schraubenschlüssel im Inventar habt, aber ganz vergessen habt, euch sauberes Wasser zu besorgen und bevor ihr verdurstet, wagt ihr den todesmutigen Sprint zum nächsten Tümpel...

Nachdem ihr das Spiel beendet, zwei Schwierigkeitsgrade runtergegangen seid und euch ein paar Tutorials und FAQs angesehen habt, startet ihr eure zweite Welt und auf einmal beginnt ein spannender Kampf ums Überleben. Das Entwicklerstudio „The Fun Pimps“ bezeichnet ihr Spiel selbst als "Survival Horde Crafting Game". Und genau das ist es auch. Das und ein gnadenloser Zeitfresser :-)
 
Anspruch
Ich habe ja eben schon ein bisschen angedeutet, dass 7 Days to Die kein einfaches Spiel ist. Und das könnt ihr mir wirklich glauben. Gerade, weil man am Anfang was Hilfen angeht ziemlich auf sich gestellt ist und erst nach Stunden die Zusammenhänge zwischen den vielen erlernbaren Fertigkeiten, den Materialien, dem Physiksystem, den richtigen Nahrungsquellen und und und herausgefunden hat, würde ich empfehlen, den ersten Spielstart in einem eher leichteren Schwierigkeitsgrad zu versuchen.

http://steamcommunity.com/sharedfiles/filedetails/?id=1118689550
Was die Einstellungen angeht, ist 7 Days to Die absolut vorbildlich. Von allgemeiner Schwierigkeit über Dauer eines Tages in Echtzeit und Blockhaltbarkeit bis hin zu Menge der spawnenden Zombies und Respawnzeit des Loots lässt sich alles in diversen Stufen einstellen. Es ist also für wirklich jeden der richtige Schwierigkeitsgrad dabei. Und um diesen zu ermitteln, würde ich euch empfehlen, einfach mal die ersten sieben Tage durchspielen, denn jede siebte Nacht geht im Spiel der Blutmond auf, der Himmel verfärbt sich rot und unzählige Zombies stürmen auf euch zu. Wenn ihr Tag sieben überlebt habt (daher der Name des Spiels), dann solltet ihr den richtigen Schwierigkeitsgrad für euch gefunden haben.
 
Multiplayer
Ihr könnt 7 Days to Die entweder im Singleplayer spielen, alle nötigen Fertigkeiten selber lernen und den Untoten alleine trotzen, oder aber ihr könnt auf einem (eigenen oder offiziellen) Server mit mehreren menschlichen Spieler mit- oder sogar gegeneinander spielen.

Ich persönlich habe beides über viele Stunden ausprobiert und ich muss sagen, dass das Spiel im Multiplayer mit 2-3 Spielern am meisten Spaß macht. Ihr könnt die Aufgaben sinnvoll verteilen, also einer lernt zum Beispiel Handwerk und Werkzeugherstellung, einer Waffen und Munition, einer Rüstungen... und wenn ihr zusammen loszieht, um leerstehende Häuser oder sogar in der Stadt zu plündern, ist jedes zusätzliche Auge und jede zusätzliche Schrotflinte sehr willkommen. Vor allem, wenn ihr dann noch über den Ingame-Voice-Chat oder eben externe Programme miteinander redet, kommt richtige Survival-Stimmung auf.
 
Grafik
Die Grafik ist tatsächlich einer der Schwachpunkte des Spiels. 7 Days to Die verwendet die Unity-Engine und zaubert damit eine eher zweckmäßige Grafik auf den Bildschirm. Gerade, weil das Spiel versucht, möglichst realistisch zu wirken, werden die matschigen Texturen nicht jedermanns Sache sein. Klar, wenn man erstmal losgelegt hat, gewöhnt man sich schnell an den Look des Spiels, aber "schön" geht anders.

http://steamcommunity.com/sharedfiles/filedetails/?id=1101928267
Auch hier muss ich aber wieder die vielfältigen Einstellungsmöglichkeiten des Spiels loben. Von Auflösung über Schatten und Detailreichtum einzelner Spielelemente bis hin zu FOV lässt sich nahezu alles in mehreren Stufen einstellen. Vorbildlich!
 
Umfang
Der Umfang von 7 Days to Die ist gigantisch. Es dauert locker 10-15 Stunden, bis ihr überhaupt halbwegs im Spiel angekommen seid, wisst, was als nächstes zu tun ist und eine halbwegs anständige Schusswaffe sowie ausreichend Munition im Inventar habt. Und dann geht es erst richtig los. Habt ihr eine Base mit einer Mauer, dann wollt ihr eine zweite Mauer. Habt ihr eine Scheune gelootet, wollt ihr eine Werkstatt… ein Krankenhaus… einen Waffenladen… eine ganze Stadt plündern. Habt ihr eine Pistole, dann wollt ihr eine Schrotflinte… eine Maschinenpistole… eine AK… ein Scharfschützengewehr… einen Raketenwerfer! Jede siebte Nacht wird noch anspruchsvoller als die Blutnacht davor und so wird euch die typische „nur noch einen Tag“-Suchtspirale schnell und gnadenlos in ihren Bann ziehen.
 
Errungenschaften
7 Days to Die hat insgesamt 43 Errungenschaften, von denen die meisten (auch die geheimen), recht schnell und komplikationslos beim normalem Spielen gesammelt werden. Es gibt dabei Errungenschaften, für die man die Spielsprache kurz auf Englisch umstellen muss, weil es mit der deutschen Einstellung leider nicht funktioniert (Bug). Das stellt jedoch wirklich kein nennenswertes Problem dar und dauert nur Minuten. Nervig sind leider ein paar Achievements, die die meisten von Euch nicht erreichen werden/ wollen. Nämlich die „Töte X menschliche Spieler“- und „Stirb X-Mal“-Errungenschaften. Wer nicht auf PvP steht und trotzdem die 100% haben möchte, der wird hier nicht drum herum kommen, diese Errungenschaften mit einem Freund zu boosten.
 
Fazit
Obwohl sich 7 Days to Die noch im Alpha-Stadium befindet, haben „The Fun Pimps“ hier ganze Arbeit geleistet. Für aktuell 22,99 Euro bekommt ihr ein sehr langlebiges Zombie-Abenteuer, dass ihr dank vieler Einstellungsmöglichkeiten, eigener Server und Mods ganz an eure persönlichen Interessen (Kämpfen, Bauen, PvP…) anpassen könnt. Einziger Schwachpunkt ist die schwache Grafik made by Unity-Engine. Diese wird jedoch durch ein sehr glaubwürdiges Spieldesign, guten Sound und echtes Survival-Feeling im Multiplayer mit Voice-Chat wieder wettgemacht. Der Umfang des Spiels ist gigantisch und vom Hobbycamper bis zum Hardcore-Survival-Veteran ist für jeden der richtige Schwierigkeitsgrad mit dabei. Jeder, der State of Decay oder The Walking Dead mag, wird 7 Days to Die lieben ;-) Von mir eine ganz klare Kaufempfehlung!
Posted August 20, 2017. Last edited November 27, 2024.
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