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Factorio
Entwickler: Wube Software
Veröffentlichung: 25.02.2016 als Early Access

Factorio ist nicht nur ein sehr unterhaltsamer Titel, sondern auch echte Arbeit – aber mit garantiertem Fun-Faktor.

Mit der simplen isometrischen Grafik erinnert Factorio besonders betagtere Spieler an Strategiespieler der 90er Jahre, bietet aber eine Fülle von Möglichkeiten zum Bauen und transportieren, die man in anderen Titeln vergeblich sucht. Nach kurzer Eingewöhnung packt das Spiel sofort und reißt den Spieler in eine Spirale aus Erkundung, Resourcenerzeugung, Transport und Verteidigung.

Spielablauf:

Zu Beginn des Spiels findet sich der Spieler alleine auf einem fremden Planeten. Als Überlebender eines Absturzes gilt es den gefräßigen Insekten-Aliens zu trotzen und mithilfe einer Rakete Marke Eigenbau den feindlichen Himmelskörper wieder zu verlassen. Wäre nur ein Baumarkt um die Ecke.

Aller Anfang ist schwer. In der ersten Phase des Spiels suchen wir zuerst Kernressourcen wie Kohle, Eisen und Kupfer und nutzen entweder die mitgebrachte Eisenpicke oder automatische Minen um Ressourcen abzubauen. Da die Minen zu Anfang mit Kohle befeuert werden, ist der Spieler vollauf damit beschäftigt, Kohle abzubauen, abzuholen, damit die anderen Minen zu befüllen um dann deren Erzeugnisse in Schmiedeöfen zu Metallplatten weiterzuverarbeiten. Wie ich schon sagte: Arbeit. Das musst doch leichter gehen!
Oh ja, denn mit den ersten weiterverarbeiteten Materialien lassen sich die ersten Transportbänder herstellen und spätestens jetzt entwickelt Factorio den absoluten Suchtfaktor.

Sinn ist es plötzlich nicht mehr mit Kohle beladen hin und her zu rennen um die Industrie zu versorgen, sondern Strukturen zu bauen, damit man dem Spiel zusehen kann, wie es für einen spielt.
Factorio ändert sich also von einem Titel in dem man blind spielt zu einem Industriemonster bei dem man viel Zeit verbringt, darüber nachzudenken, wie eine Fertigungslinie effektiv aufgebaut werden kann um dann in die nächste Fertigungslinie zu laufen, um dann in die nächste Fertigungslinie zu laufen, um dann in die nächste Fertigungslinie zu laufen …

Die Entwicklung ist mit jedem Schritt klar zu erkennen. So nutzen unsere Produktionslinien bald keine Kohle mehr direkt, sondern Elektrizität, die wir mithilfe von Strommasten zur Fabrik leiten. Und läuft ein weiterer Produktionsschritt einmal richtig, hat man wirklich das Gefühl etwas geleistet zu haben und genau das spornt den Spieler an die Fabrik immer größer und besser werden zu lassen. Bald darauf sieht die Fabrik aus wie ein überdimensionaler Computerchip.
Die Komplexität nimmt stetig zu, besonders dank Forschung, die dann weitere Optionen bietet.
Kommt zu wenig Kohle bei der Stromerzeugung an? Dann nutzen wir eben schnellere Transportbänder. Wird mehr Eisen benötigt obwohl das Vorkommen sehr weit entfernt ist? Wie wäre es mit einem vollautomatisierten Transportzug?

Diese Entwicklung schreitet so lange fort, bis eine der einheimischen Riesenschaben der Ansicht ist, dass die Luft etwas zu sehr nach Industrialisierung riecht und meint unsere Fabrik anknabbern zu müssen. Plötzlich findet man sich in einem Szenario wieder, dass weniger mit Aufbau zu tun hat, sondern frappierend an Starship Troopers erinnert.
Vorteilhaft sind hier natürlich Mitspieler, um eine sinnvolle Arbeitsteilung einzurichten. Während Spieler 1 den Aufbau einer Munitionsfabrik sicherstellt, nutzt Spieler 2 die eigens dafür errichtete Verteidigungsanlage, um der stetig wachsenden Insektenplage Herr zu werden.

Immer fehlt etwas, immer muss etwas optimiert werden und jede Aufgabe kann auf verschiedenste Arten gelöst werden. Es gibt schnelle Greifarme, lange Greifarme, Filtergreifarme, Greifarme die ganze Gruppen von Waren aufnehmen können. All das um Materialien von einem Fließband auf das nächste zu verlagern und huch, es ist 4 Uhr morgens.


Atmosphäre:

Die isometrische Grafik ist nicht einfach nur simpel und zweckmäßig. Sie macht einen gehörigen Teil der Atmosphäre aus. Man benötigt keine lebensecht wirkenden Bäume, kein Motion Blur oder ähnliche Spielereien, weit gefehlt, sie wären eher kontraproduktiv. Um die Übersicht zu behalten ist der von Wube Software gewählte Grafikstil nicht nur ausreichend, sondern absolut perfekt.

Auch der Soundtrack schafft eine grandiose Untermalung des Szenarios ohne aufdringlich zu sein oder mit schmetternden Space-Klängen um sich zu werfen.
Alles greift wunderbar ineinander und hält das Spiel am Laufen.

Fazit:

Factorio überlässt das Vorgehen und die Umsetzung komplett dem Spieler. Und nachdem es unzählige Möglichkeiten gibt verschiedene Anlagen zu bauen oder den Transport zu regeln, gibt es auch viel mit anderen Spielern zu besprechen, Tipps zu geben, auszuhelfen. Wobei ich mich auch des Öfteren bei dem Gedankengang erwische „hätte ich es nur selbst gebaut“.
Die Freiheit und der Spielfluss machen Factorio zu einem Phänomen das speziell Aufbauspieler sehr ansprechen dürfte.
Wer es noch nicht probiert hat, sollte das unbedingt tun, denn dieser Titel ist nicht umsonst einer der bestbewerteten auf Steam.
Comments
:RON: RazerHyper Mar 19, 2014 @ 10:46am 
+Respect Great COH 2 maps dude :blockhead: