2 people found this review helpful
Recommended
0.0 hrs last two weeks / 9.3 hrs on record
Posted: Apr 2 @ 8:16am

Zerfleischen, Zerquetschen, Zertrümmern
Was wie ein Rammstein-Songtext anmutet, ist das Spielprinzip, mit dem The Dweller seit 2016 die Spieler als angsteinflößendes Monster Archäologen fressen, zerquetschen und erschrecken lässt. Ein Indie-Puzzler, dessen Thema mich als Archäologen neugierig machte und in seinen 50 Levels hunderte meiner Berufskollegen auslöschen lies – eine faszinierende Beschäftigung, die Genugtuung brachte ;-).

Mampfendes Spielprinzip
Wir sind also das durch die Ausgrabung und die Forschenden erweckte Monster, das sich zum Ziel gesetzt hat, die Eindringlinge zu zerstören. Das erledigen wir durch eine Puzzlemechanik, bei der wir mit der Maus festlegen, in welchem Erdbereich unser Monster startet, um die auf dem Screen verteilten Archäologen zu erreichen. Weiterhin können wir „in Steine fahren“, um Distanzen zurückzulegen und gegen Ende zudem Einfallstore verteilen.

https://steamcommunity.com/sharedfiles/filedetails/?id=3210154326
Die Schwierigkeit der Puzzles ist etwas unausgewogen. Ich habe schon an sehr frühen Level gehangen, während spätere dann nur so dahinflogen – insgesamt sollte man sein Hirn aber gebrauchen zu wissen, um erfolgreich zu sein. Unausgewogen ist auch das Einführen neuer Fähigkeiten: Während wir es fast 2/3 des Spiels mit den gleichen Mechaniken zu haben, kommen in den letzten Level gleich mehrere neue hinzu, mit denen man gerne etwas länger gespielt hätte.

Quetschende Story
Aufgelockert werden die Puzzle-Screens durch gut geschriebene Tagebuch-Schnipsel der Beteiligten, die die jeweilige Sicht auf das Geschehen schildern. Und das wirklich atmosphärisch, sodass hier der Grusel greifbar wird. Ob das Ganze wirklich noch eine Fortsetzung bekommt, bezweifle ich zwar, immerhin war es aber einmal angedacht.

Zertrümmerte Augen
Ich sag mal zwei Worte: Total Indie. Das heißt funktionable, aber einfache Grafik mit wenig Details, alles eben auf die Spielmechanik fokussiert. Und das funktioniert. Ähnliches könnte man über Sound und anderes sagen; aber für ein ungezwungenes, simples Puzzle-Spiel für ca. 4-5 Stunden braucht es das auch nicht.

https://steamcommunity.com/sharedfiles/filedetails/?id=3210154380
The Dweller besitzt durch seine Spielmechanik und -thematik Alleinstellungsmerkmale, die durch eine Kombi aus Puzzle und Tagebucheinträgen mitgetragen werden. Alles andere ist funktionabel, aber nicht weiter erwähnenswert. Wieder hunderte Konkurrenten um einen Job weniger…

Lust auf Reviews mit einmal mehr und einmal weniger archäologischen Anmerkungen? Probier doch meine Kuratoren-Gruppe The Archaeologist plays… aus!
Was this review helpful? Yes No Funny Award