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0.0 hrs last two weeks / 8.1 hrs on record
Posted: Apr 23 @ 12:50pm
Updated: Apr 23 @ 1:02pm

Baller Baller, Laber Rhabarber usw. usf.

Oder einfach "Max Payne auf Crack" - so einfach ließe sich das 3rd-Person-Ballerprojekt des texanischen Dev-Studios "Strange Scaffold" zusammenfassen. Dass die Jungs und Mädels direkt aus "El Paso" kommen, lässt zumindest auf den Namen des Spiels schließen - aber nicht immer dreht es sich bei deren Projekte um den Ort und nicht immer um ein Genre-ähnliches Spiel: Space Warlord Organ Trading Simulator, Sunshine Shuffle, Witch Strandings und viele weitere könnten nicht verschiedener sein - Kreativität und Einzigartigkeit können die also.

https://steamcommunity.com/sharedfiles/filedetails/?id=3227491251

Aber taugt El Paso, Elsewhere nun etwas?
Es ist nicht einfach zu beantworten.

Das Spiel selbst erstreckt sich mit seiner ca. 8h Kampagne über 50 Levels - und das ist bei einer durchschnittlichen Spieldauer von 10 Minuten pro Level schon eine lange Zeit. Während dieser Reise geht's um unseren Hauptcharakter, der sich in eine Vampirdame verliebt hat, die eine üble Machtergreifung vor hat - und er sie stoppen muss. In einem Motel in einer Wüste nimmt alles seinen Lauf - und erstreckt sich über viele Etagen bis in die Untiefen der Erde.

https://steamcommunity.com/sharedfiles/filedetails/?id=3229153340

Es geht quasi immer in einen Level rein, man bahnt-ballert sich den Weg durch das Labyrinth, rettet (oder erschießt) ein paar Geiseln und gelangt dann zum Fahrstuhl-Ausgang - und ab in den nächsten Abschnitt, rinse and repeat.
Wir aktivieren dabei auf Knopfdruck Bullet Time *räusper* ehm "Zeitlupe" und dodgen ebenso auch auf Wunsch um die Ecke. Wie auch beim Max-Payne-Vorbild ist das Zeitlupen-Dodgen lediglich cool, aber weniger effektiv - dafür umso einfacher die SlowMo im Laufen zu aktivieren (gezielt) und dann unter voller Kontrolle die Gegner präzise abzuballern. Auf die Dual-Wield-Handcannons folgt noch eine Pumpe, ein Sturmgewehr, eine Sniper, eine Uzi und ein Grenade-Launcher sowie Molotov Cocktails. Diverse Gegner erfordern bestimmte Maßnahmen - die Nahkampfviecher sowie Ritter schlucken gern einfach einen Close-Quarter-Holzpflock by default oder als last resort, die Werwölfe sind fix mit Pistolenkugeln zu erledigen und Puppeteers hassen die Zeitlupe ganz und gar (da müsst ihr schnell ran, bevor sie unendlich Remote-Puppen losschicken). Jeder der weiteren Gegner erfordert eine bestimmte Waffe - und hin und wieder gibt's auch mal einen Boss (insgesamt jedoch nur zwei).

Die Levels sind verwinkelt angelegt, wir müssen "Schlüssel" sammeln, um Türen aufzuschließen, können hin und wieder Geheimnisse entdecken, sind ständig am Nachladen und Mun einsammeln, hören häufig mal treibend-gute, mal nervige Hip-Hop-Musik an - und müssen in zunächst interessant startenden, dann aber in absolute Nervigkeit mündenden Dauer-Cutscenes den depressiven Monologen vom Protagonisten lauschen (zum Glück skipbar), die aufgrund ihrer Häufigkeit und der Animationsminimalistik irgendwann nur noch ermüden.

https://steamcommunity.com/sharedfiles/filedetails/?id=3227491217

Da die Levels keiner Aufbaulogik folgen, ist es schon ganz neckisch sie zu entdecken - aber mit dem Wissen mit einem Sprung über die deckenlose Levelarchitektur hinwegschauen zu können, ist es schon irgendwie ein wenig Balla-Balla. Es wirkt immer ein wenig nach "Wilde Max Payne Mod aus dem Internet heruntergeladen".

Bottom Line:
El Paso, Elsewhere macht irgendwie Spaß - aber immer nur stoßweise (und nutzt sich für "am Stück"-Sessions schnell ab). Die Musik ist treibend, aber manchmal auch nervig. Der Schwierigkeitsgrad ist anfangs cool, aber irgendwann beim ersten Boss übertrieben unausgewogen (ist aber granular anpassbar). Das Spiel lang, aber irgendwie zu repetitiv. Die Quotes während der Mission lässig, aber in den Cutscenes zu ausufernd. Die Levelarchitektur crazy, aber irgendwie auch zu kreativlos ohne große Design- und Spannungsspitzen - einfach random zusammengezimmert reicht nicht.

Kann man mal machen - würde aber auch nicht schmerzen, wenn man es ließe. Dennoch kann es passieren, dass man es nicht einfach so weglegen möchte - dafür stimmt das Pacing ganz gut. Auch wenn Gegner einfach immer wieder mal random reingespawnt werden.

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6 Comments
Cali Apr 25 @ 12:23am 
:awkwardsmile:
Soul of the Beast Apr 25 @ 12:09am 
Du sagst es! :D
Yenzear Apr 25 @ 12:01am 
Cali´s Ausführungen sind schon irgend wie Kult ^^
Soul of the Beast Apr 24 @ 4:01am 
"ein Game das zwar was wäre wenns was wäre , was es aber nicht ist" - diese Stelle hat mir am besten gefallen! :D

Der Igno-Gott wurde gefüttert - yippie! :D
Cali Apr 24 @ 3:49am 
interessante Rezi und bei den Spielen amen überlegte ich mir ob ich nicht noch ein paar mehr auf igno setze :-) .

Inhaltlich und was ich hier so lese und die Grafik die mir nicht so gefällt , ist es wohl ein Game das zwar was wäre wenns was wäre , was es aber nicht ist.

die Rezi hat mich dazu gebracht es als igno zu betrachten , ist nicht sooo das was ich will oder kaufen würde .
Yenzear Apr 24 @ 1:18am 
:steamthumbsup: