Grand Ages: Medieval

Grand Ages: Medieval

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Basiswissen und Tipps
By Mestragon
Ich möchte neuen Spielern das Wirtschaftssystem erklären und auch den Spielern, die Probleme mit dem Spiel haben, ein wenig Basiswissen beibringen. Natürlich wird der Guide immer wieder überarbeitet und eure Hinweise/Feedback berücksichtigt!
   
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Einleitung
Das Jahr 1050 nach Christus: Das beginnende Hochmittelalter treibt die Entwicklung Europas mit großen Schritten voran. Die rasant wachsende Bevölkerung breitet sich über den gesamten Kontinent aus, neue Gebiete werden erschlossen, neue Städte gegründet und Handelsrouten errichtet. Als Vorsteher einer kleinen Siedlung liegt es an Ihnen, Ihrem Volk zu Macht und Größe zu verhelfen. Erkunden Sie eine riesige Welt, sammeln Sie Ressourcen, treffen Sie auf andere Völker und gelangen Sie durch geschicktes Handeln und Expansion zu Reichtum! Gründen Sie neue Städte, forschen Sie nach neuen Technologien, trotzen Sie Angriffen von Barbaren, sichern Sie Ihre Handelsrouten gegen Wegelagerer und erobern Sie fremde Ländereien – Europa wird Ihnen zu Füßen liegen! (Quelle: Steam-Shop)

In diesem Guide möchte ich euch das Spiel etwas näher bringen und die Wirtschaftsabläufe erklären. Vielen fällt der Einstieg in das Spiel schwer und sie gehen dann ziemlich schnell Pleite. Ich möchte hier keinen perfekten Start darstellen, sondern euch einfach nur helfen die ersten Schritte in Grand Ages: Medieval zu gehen. Es gibt viele verschiedene Möglichkeiten wie man das Spiel gewinnen möchte und am Ende müsst ihr euch eure eigene Taktik zurecht legen.

Grand Ages: Medieval setzt auf den Handel und die Produktion der Städte, wer also ein Total War oder Civilization erwartet ist hier vollkommen falsch und sollte die Finger von dem Spiel lassen!
Hauptstadt
Ihr startet, je nach Einstellung, mit 200.000 Gold und einer Stadt, in diesem Fall Nürnberg. Zu Demonstrationszwecken hab ich das Spiel mit der Einstellung 1.000.000 Gold, 1 Stadt und 5 Siedlern gestartet. Desweiteren besitzt ihr immer einen Späher der sich zum Start in eurer Hauptstadt befindet.
Eure Stadt stellt, mit jeweils 1 Betrieb, 5 verschiedene Rohstoffe her. Holz, Ziegel und Getreide werdet ihr immer in eurer Hauptstadt finden. Die beiden anderen Rohstoffe sind je nach Startregion und Startstadt unterschiedlich.
Wirtschaftssystem
In Grand Ages: Medieval ist die Wirtschaft das Standbein deines Reiches. Große Armeen wollen bezahlt und gespeist werden. Die Soldaten bedienen sich automatisch bei der nächstgelegenen Stadt, was ich aber noch im Militärabschnitt genauer erklären möchte. Das Wirtschaftssystem in diesem Spiel richtig sich nach Angebot und Nachfrage, was bedeutet das Waren die zu wenig vorhanden sind einen besseren Preis bringen. Produzierst du also Waren im Überfluss sinkt der Preis und dir wird das Geld ausgehen.Eine gute Mischung führt also zum Erfolg!

Wichtige, aber oft vergessene, Funktion eines Händlers ist die Routenanalyse. Mit ihr könnt ihr sehen wie die Warenverfügbarkeit auf der Handelsroute aussieht. Somit könnt ihr gleich erkennen bei welchen Waren ihr nachbessern solltet und welche Waren im Überfluss vorhanden sind.
Beachtet dabei immer eure Händler denn diese können nur eine bestimmte Anzahl an Gütern produzieren und müssen mit weiteren Karren ausgestattet werden. Ein Händler der immer voll beladen durch euer Reich zieht wird zwar Geld verdienen, aber es bleiben einfach unnötig Waren in deinen Städten liegen.
Ein weiterer unnötiger Fehler ist es eine komplette Warenkette in einer Stadt aufzubauen. Zum Beispiel benötigt ihr für Kleidung einen Betrieb der Tuch produziert und einen für Felle. Für das Tuch benötigt ihr lediglich Wolle und somit könntet ihr die ganze Warenkette in eine Stadt bauen. Euer Händler kann dann allerdings weder Kleidung, Tuch, Felle und Wolle mit Gewinn an die Stadt verkaufen und wird hauptsächlich nur Kleidung an andere Städte verkaufen. Verteilt ihr jetzt allerdings diese Warenkette auf 2-3 Städte wird euer Profit deutlich höher sein.
In Nürnberg produzieren wir Wolle und Kleidung, in Magdeburg Tuch und Felle. Unser Händler wird jetzt in Nürnberg Wolle und Kleidung mitnehmen und Tuch und Felle von Magdeburg verkaufen. In Magdeburg macht unser Händler das gleiche nur umgekehrt. Somit haben wir zwischen 2 Städten einen deutlich erhöhten Handelsbedarf, weil Endprodukte weniger benötigt werden als Zwischenprodukte. Natürlich machen wir mit den Endproukten deutlich mehr Geld, weil der Preis für diese Produkte höher ist.
Man sollte auch beachten das die Händler immer versuchen Gewinn zu machen. Deswegen sollte man auch ziemlich bald an die Depots denken um den Warenfluss durch sein ganzes Reich zu gewährleisten.
Wir haben zum Beispiel 3 Handelsrouten:
  • Nürnberg -> Magdeburg
  • Nürnberg -> Worms
  • Magdeburg -> Gütersloh
Jetzt sollte man meinen das alle 3 Städte versorgt sind, da das Handelsroutennetz ja miteinander verbunden ist und Magdeburg als Umschlagplatz gilt. Solange kein Depot errichtet wurde ist das leider nicht der Fall. Die Händler versuchen die Güter günstig einzukaufen und teuer zu verkaufen, was also in Magdeburg nicht selber hergestellt wird wird nicht günstig zu erwerben sein. Ein Depot in dem die Güter zwischengelagert werden macht aus Magdeburg den gewünschten Umschlagplatz.
Warenübersicht
Rohstoffe:
  • Holz
  • Ziegel
  • Getreide
  • Honig
  • Früchte
  • Wein
  • Fisch
  • Wolle
  • Felle
  • Kohle
  • Metall

Zwischenprodukte:
  • Salz (benötigt Holz)
  • Töpferwaren (benötigt Kohle)
  • Tuch (benötigt Wolle)
  • Werkzeug (benötigt Kohle und Metalle)

Endprodukte:
  • Bier (benötigt Getreide)
  • Backwaren (benötigt Getreide und Honig)
  • Fleisch (benötigt Salz)
  • Kleidung (benötigt Tuch und Felle)
  • Prunk (benötigt Töpferwaren und Werkzeug)
Militärsystem
Natürlich müsst ihr in Grand Ages: Medieval auch euer Reich gegen Banditen und wilde Tiere verteidigen. Auch fremde Reiche wollen die Herrschaft über Europa übernehmen und dann wird die Diplomatie an ihre Grenzen stoßen. Dafür bietet euch das Spiel ein simples Militärsystem an, was am Anfang allerdings zu großem Frust führen kann.

Jeder Soldat verlangt einen wöchentlichen Sold und möchte gerne gespeist werden. Die Waren werden sich die Soldaten aus der nächstgelegenen Stadt holen und wenn diese dort nicht in gewünschter Menge vorhanden sind wird die Moral sinken.
Ist die Moral zu niedrig werden die Soldaten sich in die Stadt zurückziehen und jeden Kampf sofort beenden. Erobert man zum Beispiel eine Stadt im Feindgebiet sollte man diese schnell mit Waren versorgen können, ansonsten werden die Soldaten die Moral verlieren und flüchten in die Stadt. Dann kann man diese nicht mehr kommandieren bis die Moral wieder hergestellt ist, was nur passieren wird wenn die Stadt versorgt wird. Die einfachste Möglichkeit ist es dann die Soldaten zu entlassen, natürlich dauert es wieder eine Zeit bis ihr diese wieder ausgebildet habt. Ein Beispiel was passieren kann seht ihr auf dem unteren Bild.
Ihr könnt euren Soldaten auch nur Befehle erteilen an welche Stelle sie Laufen sollen oder wo angegriffen werden soll. Formationen oder andere Kampfbefehle gibt es in Grand Ages: Medieval nicht. Die Kämpfe laufen nach "Stein, Papier, Schere"-Prinzip ab und ihr solltet euren Gegner vorher gut beobachten was er für Militäreinheiten ausbildet. Gegen einen großen Trupp Bogenschützen schickt ihr am Besten einen Trupp mit Kavalerie in den Kampf. Gegen Reiterei sind Lanzen, Speere am Besten geeignet. Bei größeren Truppen gibt es dann Boni oder Mali die im Tooltipp angezeigt werden.
Ihr seht also das auch beim Militärsystem die Wirtschaft im Hintergrund sehr wichtig ist! Der Sold kann einen ziemlich schnell die Kasse leeren und mit leerer Kasse lässt sich der Sold nicht bezahlen, was wiederum zu schlechter Moral führt.
Es geht los
Zum Start solltet ihr gleich im Gasthof euren ersten Händler ausbilden und mit dem Späher folgt ihr am Besten dem Weg zur nächstgelegenen Stadt. In unserem Fall ist das Magdeburg und wir haben mit dieser Stadt bereits ein Handelsabkommen. Somit können wir sofort mit unserem Händler eine automatische Handelsroute zwischen Nürnberg und Magdeburg erstellen.
Neben eurer Hauptstadt gibt es immer 3 NPC-Städte die ihr entdecken könnt und mit 2 davon habt ihr noch keine Abkommen geschlossen. Sucht diese 2 anderen Städte indem ihr mit dem Späher dem Straßenverlauf folgt und nach kürzester Zeit werden euch die beiden Bürgermeister ein Transitabkommen anbieten. Dieses solltet ihr natürlich annehmen und das angebotene Geld könnt ihr am Anfang auch gut gebrauchen. In unserem Fall haben wir Gütersloh und Worms entdeckt.
Wenn ihr mit den beiden anderen Städten auch noch ein Handelsabkommen geschlossen habt, dann könnt ihr eure Handelsroute mit diesen Städten erweitern. Außerdem wird es jetzt intressant welche Güter ihr in eurer Hauptstadt produzieren solltet. Wenn ihr die ALT-Taste gedrückt haltet, werden euch die Güter/Rohstoffe angezeigt die in den jeweiligen Städten produziert werden. In eurer Hauptstadt solltet ihr, im besten Fall, 5 Güter herstellen die in den Nachbarstädten gebraucht werden. Am Anfang ist dies nicht immer möglich. Ich persönlich lege Wert darauf Holz, Ziegel und Getreide in meiner Hauptstadt zu produzieren um unabhängig von anderen Städten Siedler produzieren zu können.
Wie ihr eure ersten 3 Entwicklungspunkte vergibt, bleibt grundsätzlich euch überlassen. Es gibt verschiedene Strategien und Möglichkeiten wie man ein Spiel gewinnen kann. Ich persönlich beginne damit meine Händler zu optimieren. Andere Spieler starten mit den weiterführenden Gütern wie Brot, Bier, Fleisch, Töpferwaren oder Werkzeug. Dort solltet ihr einfach rausfinden was zu eurem Spielstil am Besten passt.
Kurztipps
  • Straßennetz:
    Denkt daran euer Straßennetz immer zu erweitern und euren Händlern so kurze Wege wie möglich bereitzustellen. Am Anfang ist es günstig, wenn nach Startregion überhaupt möglich, eure Handelsrouten über Wasser zu planen. Die Händler sind auf dem Schiff schneller wie auf nicht ausgebauten Straßen. Zum Midgame wird sich das allerdings ändern, zumindest wenn ihr daran denkt die Straßen auszubauen.
  • Stadtwachstum:
    Deine Stadt wächst mit jedem weiteren Betrieb um 100 Bürger. Um den Stadteinfluß zu steigern müssen somit immer mehr Betriebe in der Stadt gebaut werden. Achtet dabei aber auf den Bedarf eurer Handelsrouten! Bei Überproduktion könnt ihr ganz schnell ins Minus rutschen.
  • Diplomatie:
    Einige der KI-Gegner achten bei diplomatischen Verhandlungen auf die militärische Stärke ihres Gegenübers. Außerdem solltet ihr eure Verhandlungspartner nicht mit zu schlechten Angeboten verärgern, das könnte sich bei starken Gegner schnell Negativ auswirken.
Abschluß
Rechtschreibfehler, Hinweise, Verbesserungen, usw. könnt ihr sehr gerne an mich schicken! Ich werde versuchen den Guide noch zu erweitern und mit mehr Bildern zu bestücken. Gerne nehme ich auch eure Tipps mit auf!

Ich hoffe ich konnte ein paar Leuten von euch weiterhelfen.

Viele Grüße

Mestragon
6 Comments
littlemotel Dec 10, 2019 @ 1:40pm 
Danke für die Einführung. Super. Wie baut man denn Straßen? Kann dazu nichts finden..
lorduli Jul 22, 2018 @ 3:28am 
gute Einführung in das Spiel
Mestragon  [author] Jun 27, 2016 @ 9:53am 
Hallo Asriel108,
habe das Spiel jetzt schon sehr lange nicht mehr gespielt. Damals habe ich die Städte wie auf den Screenshots auseinander gebaut. Natürlich ist es manchmal durch die Ressourcenverteilung nicht möglich und man muss längere Wege in Kauf nehmen. Wenn die Straßen zu der weiter entlegenen Stadt gut ausgebaut sind, dann lohnt sich das eigentlich schon.
Asriel108 Jun 26, 2016 @ 7:19am 
Danke für den Guide und für die Idee, die Grundress aufzuteilen. Darüber hatte ich bisher noch nicht nachgedacht...
Auch wenn Greifenstolz vll recht hat, dass es nicht umbedingt mehr Geld einbringt.

Wichtig wäre eigentlich noch zu wissen, wie weit man seine Städte auseinander bauen soll. Du meinst, die Wege sollen kurz sein, aber im Spiel bekommt man erklärt, dass zu nahe Städte sich in die Quere kommen könnten (was für Auswirkungen hätte das?). Und manchmal muss man eine Stadt, die genau die richtigen Ress für eine 4er-Kette bringen würde, weiter weg bauen. Inwieweit lohnt sich das noch? Vor- Nachteile?
Wäre noch schön, wenn sich jemand dazu äu0ern könnte.
Greifenstolz Oct 4, 2015 @ 10:10am 
Guter Guide, allerdings ist der Profit bei der Verteilung von rohstoffproduzierenden und weiterverarbeitenden genauso hoch wie bei der zentralen Produktion.

Bei der Verteilung: Der Rohstoffförderer verkauft seine Produkte erst an den Markt, der Händler kauft sie vom Markt, bringt sie in die nächste Stadt, verkauft sie an den dortigen Markt, und der verarbeitende Betrieb kauft sie wiederum.

Bei der Zentralisierung: Der Rohstoffförderer verkauft seine Produkte an den Markt, der verarbeitende Betrieb kauft sie direkt wieder.

Da alle Handelsaktionen zu den lokalen Marktpreisen ablaufen, bleibt die Profitspanne in beiden Fällen die gleiche. Lediglich die Auslastung der Händler erhöht sich, da sie nun neben dem Bevölkerungsbedarf auch noch den Industriebedarf transportieren muss.
Mestragon  [author] Oct 1, 2015 @ 12:10am 
Guide-Aktualisierung: 01.10.2015