SpielSatzFail
Oliver   Berlin, Berlin, Germany
 
 
"Sei Teil der Lösung, nicht des Problems"

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Review Showcase
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8.5/10

Komplexe Herausforderung

Cocoon ist wirklich mal was Anderes. Ich sehe es zwar nicht als das "prägende Überspiel einer Generation" (im Indiegenre) und würde es nicht so hoch loben wie die Allgemeinheit es tut, aber eine Erfahrung ist es auf jeden Fall wert.
Ich finde man sollte es auch nicht mit den früheren Werken der Macher, nämlich LIMBO & INSIDE, vergleichen. Es ist einfach ganz anders. Aber nun tue ich es doch, also im Vergleich: die beiden waren stimmungsvolle 2D Platformer mit etwas mehr Skillanforderung als wirklich rätsellastig zu sein; Cocoon hingegen ist ein 3D/Iso Platformer, der ein räumliches Denken über Levelgrenzen hinaus erfordert. Outside the Box wird hier irgendwann zur Pflicht, Geschick nur punktuell gefordert, dann aber stark.
Wie dann zumindest in einer Review davon gesprochen wurde, dass Cocoon "spielerisch nichts Besonderes" sei, entzieht sich auch meinem Verständnis. Die Level-in-Level-Mechanik ist das Alleinstellungsmerkmal schlechthin.

Grafik & Sound

Man läuft in einer sagen wir "zweckdienlichen" Optik und zu sphärischen Klängen in isometrischer Draufsicht durch die Welten. Nichts von beidem ist mir besonders positiv aufgefallen, außer vielleicht der Flüssigkeitseffekt beim Eintritt in eine Welt, und natürlich der Übergangseffekt generell. Und die Musik hat mehr oder weniger unterschwellig dann eingesetzt, wenn man davor stand, eine Lösung korrekt zu vollenden.

Story

Haken wir das mal ab. Wieder wird alles nonverbal und auch ohne Texteinblendungen "erzählt". Als insektoides Wesen mit zwei Beinen und zwei Flügeln schlägt man auf einer Landschaft ein, die der Wüste Arizonas (Grand Canyon) nahekommt. Bzw. eigentlich wird man aus dem namensgebenden Kokon heraus aktiviert. Man bahnt sich seinen Weg vorbei an allem Unwegsamen, besteht gegen Bosse und am Endeist man ein "Architekt".

Soll mal jeder selbst daraus machen, was er möchte :-P Viel wichtiger ist hier doch das...

Gameplay

Zum Grundprinzip muss man nach einem Trailer nicht mehr viel sagen. Man ist wortwörtlich IN diversen Welten unterwegs. Hier muss erstmal zwischen zwei Dingen unterschieden werden: man kann an bestimmten Stellen in die Welten eintauchen (oder aus ihnen herausspringen) ODER man trägt sie einfach mit sich herum, hehe. Letzteres bewirkt, dass die Welt als "Murmel" auf dem Rücken des Hauptcharakters ihre besondere Fähigkeit entfaltet.

Es werden insgesamtvierWelten/Kugeln, aber die letzte wird nur noch begangen und zeigt keine Fähigkeit mehr. Das schonmal, damit man weiß, auf wie viel Ineinandergeschiebe und Spezielmechaniken man sich einstellen muss.

So versucht man also, Brücken zu überqueren, Schalter zu finden und eben die Umwelt mit den Spezialeigenschaften zu "bearbeiten". Ich finde das wird sehr viel komplexer, als es einem die "ich fühle mich wieder einmal unterfordert" Reviews weismachen wollen. Es gab im letzten Viertel des Spiels sicher 2-3 Stellen, an denen ich hart in mich gehen und verstehen musste, was hier eigentlich gerade passiert ^^ - und wie es im besten Fall anders passieren soll, damit es korrekt funktioniert.

Denn wie schon erwähnt, werden die Welten später mehr und mehr ineinandergeschoben. Das bedeutet nicht nur, dass man ein Murmelchen in einem anderen mit sich herumträgt, sondern auch, dass zumindest eine Eigenschaft übergreifend genutzt werden muss. Ich gehe hier nicht ins Detail, aber das geht schon um drei Ecken (wo doch so eine Kugel gar keine Ecken hat).
Ganz abgesehen davon, dass man an verschiedenen Stellen ein- und wieder austritt; was auch immer mehr Teil der Lösung wird. Also ich verliere da schon irgendwann die Orientierung.

Na jedenfalls verzichtet auch Cocoon nicht ganz auf Skill, denn es gibt Bosskämpfe. Die besteht man in verschiedenen Phasen, aber mit nur einem HP. Wird man gepackt, startet man neu rein - es gibt aber Checkpoints, also nicht ganz von vorne.
Die Bosskämpfe sind schon ganz spaßig, aber man muss sich auch konzentrieren. Nach ein paar kleineren von ihnen in einer Arena taucht später etwas Größeres auf, das auch immer wieder in Sequenzen bezwungen werden möchte. Alles recht spannend und früher oder später machbar.

Auch erwähnenswertes sind bestimmte Codefolgen, die man später immer wieder finden muss, um einen kleinen Helfer zu aktivieren. Fünf Symbole müssen in der korrekten Reihenfolge aktiviert werden.
Diese Codes dazu sind auf kreative Weise in der Umgebung angebracht. Das hat mir sehr gefallen!

Ja und zuletzt findet man abseits des Wegs immer wieder Gefährten, die man sozusagen befreit - die Secrets also. Ich fand 8 von 11.

Was das Spiel gut macht

Ein Problem wurde weitestgehend vermieden: dass die ganzen Welten-in-Welten und Wege, die man mehrfach geht, um eine Lösung "einzustellen", dahingehend zu komplex werden, dass man allzu viele oder gar sämtliche Wege einbeziehen muss, die so entstanden sind. Denn: regelmäßig bricht der Rückweg hinter einem ab. Man kommt mit einer Plattform an, die hinter einem wieder ablegt, oder eine Brücke fährt wieder ein usw.. Würde man also versuchen, zu weit zurückzugehen, würde man merken, dass dieses Zurück nicht mehr existiert.

Das Spiel muss ja rein aus Selbstschutz zu sehr verdrehte Situationen, im schlimmsten Fall Softlocks, verhindern. So passieren diese "Rückweg-Abbruchs-Situationen" auch erst, wenn man wirklich alles Notwendige bei sich hat, um weiter voranzukommen. Außerdem scheinen auf wundersame Weise manchmal die Items später an Orten wieder zugreifbar zu sein, an denen ich sie meiner Meinung nach nicht hinterlassen habe o.O

Kritik

  • Weil das Spiel nicht(s) kommuniziert, finde ich es nicht ganz optimal, dass man Dinge wie eben beschrieben selbst herausfinden muss. Ich habe unnötigerweise Gehirnkapazität darauf "verschwendet", mir zu merken, was man wann wo hinterlassen hat und ob ich mir das jetzt so leisten kann (bin dabei natürlich teils krachend gescheitert ^^). Denkt man weniger mit, funktioniert es eigentlich besser, weil man einfach macht und dann passt es schon.

  • Trotzdem hatte ich bis zum Ende immer das Gefühl, unbenutzte Orte zurückgelassen zu haben. Oft haben sich die Dinge später geklärt, manchmal aber doch nicht. Sich das alles nebenbei zu merken, und in so einem Spiel v.a. den Ort dazu, das kann ich nicht. War es am Ende doch für die drei verpassten Secrets wichtig? Die erreichte man eigentlich schlicht über "Schleichwege".

  • Die präzise Funktion mancher Mechaniken wie z.B. der Ein- und Austritt haben bei mir länger gedauert, bis ich sie genau verstanden habe. Wird später für Lösungen wichtig und da machte es dann so langsam klick, worauf man achten muss bzw. wie es einem helfen kann.

  • Es wurden später die Welten in den Welten als kleine Kügelchen dargestellt. Da drohte es gedanklich zu komplex zu werden. Man trug dann tatsächlich die Welt mit sich herum, in der man auch, zusammen mit einer anderen Welt, selbst drin war. So konnte man auch unendlich die Ebene wechseln und wäre immer wieder dort, wo man herkommt. Mindf*ck, aber zum Glück wurde das nicht ausgeschlachtet.
    Im Optimalfall hätte ich mir eine Option gewünscht, mit der man in einer Art Übersichtskarte sieht, wo man sich ungefähr befindet.

  • Hätte es wirklich skillbasierte Bosskämpfe gebraucht?

  • Subjektiv: ich bin grundsätzlich kein Freund von Iso-Optik und low-Poly-Grafik. Beides hier in Kombination finde ich sehr viel weniger schön als ein einfaches 2D aus z.B. LIMBO (der Vergleich - ich tue es schon wieder! ^^).

Fazit

Das war dann aber auch die Kritik. Insgesamt ist Cocoon ein sehr schönes Spiel mit interessanter Mechanik, die man so nicht alle Tage hat. Hat mich zwar nicht am Stück gefesselt, denn ich musste nach ca. 3/4 erstmal eine Hirnpause einlegen, aber war dann doch in nur zwei Sitzungen erledigt.
Für die 90 reicht's für mich persönlich nicht, aber eine 80 wäre auch nicht gerechtfertigt.
Favorite Guide
Created by - Fumbly Bumbly
130 ratings
This guide is a detailed explanation of the key pieces that make a great puzzle.
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Nobody Calls Me Yellow Dec 31, 2023 @ 8:17pm 
:coolstar2022: Ich wünsche ein frohes neues Jahr. :coolstar2022:
Nobody Calls Me Yellow Dec 24, 2023 @ 8:22pm 
:happystar2022: Ich wünsche Dir und deinen Liebsten Fröhliche Weihnachten und schöne Feiertage. :happystar2022:
🖤omegaΩ Oct 2, 2022 @ 11:01am 
gern geschehen, schönen Abend noch :steamhappy:
sauhan77 Aug 19, 2022 @ 12:00pm 
Hi Olli, ich versuchs nochmal... ;)
SpielSatzFail Nov 7, 2021 @ 6:15am 
Dankeschön :-)
Nylleena Nov 7, 2021 @ 3:04am 
Hallo, danke für deinen netten Kommentar! Und ich kann das Gleiche nur zurückgeben. Du schreibst ebenfalls sehr gute und ausführliche Reviews. :) (Ja, ich war neugierig. Ich musste gleich mal schauen gehen. Ich lese gerne gute Reviews :D)