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Posted: Jul 16, 2023 @ 9:23am
Updated: Jul 16, 2023 @ 9:28am

Die wahre Ordnung…

…kehrt im dritten Teil zurück!

Gameplay
Der dritte Teil der Dragon Age Reihe geht deutlich stärker in die Open World, bleibt dem Prinzip aber treu. In einer Gruppe von vier Helden kämpfen wir uns durch die Reihen feindlicher Horden, wobei wir jeden Charakter steuern und leveln können. Die Fähigkeiten bleiben in der Menge genau wie im Vorgänger überschaubar und sind nicht wie im ersten Teil viel zu viel. Trotzdem fühlt sich das Kampfsystem nicht so ganz rund an und hat mir im zweiten Teil sogar besser gefallen. Es ist hier deutlich Actionreicher, man muss z.B. permament den Angriffsknopf hämmern, wenn man nicht extra im Taktikmodus spielt. Außerdem haben Feinde manchmal absurd viel Leben, was Kämpfe stumpf in die Länge zieht und die Feinde respawnen in der Open-World zu schnell. Da muss man sich manchmal ja wirklich nur gefühlt umdrehen und…ANGRIFF!
Die Open-World besteht leider ohnehin aus viel Sammelkram und ich habe mich da wirklich viel an MMOs erinnert gefühlt mit „Bring mir dies“ „Töte mir das“ und „Loote dies 100 Mal“. Dazu gibt es viele Texte und Briefe, aber kaum wirklich interessante Geschichten in der Spielwelt zu entdecken. Hey, ich lese ja gerne, aber hier wird man mit Text teils ja wirklich erschlagen. Die Spielwelt hätte aus Gründen des Gameplays durchaus 70% kleiner sein können und ich hätte Nichts vermisst. Ganz cool ist aber dafür der Kartentisch, über den wir die Leute der Inquisition in Echtzeit auf einzelne Aufträge schicken und dabei Gold, Ressourcen, Ausrüstung auch weitere Quests freischalten. Allerdings brauchen wir gerade für das Vorankommen in der Hauptquest immer wieder Macht und müssen uns daher auch zumindest zum Teil auf die Open-World Inhalte einlassen.

Story
Nachdem die Situationen zwischen den Magiern und den Templern, welche Erstere ja überwachen sollten, im zweiten Teil schlussendlich eskaliert ist, kam es zu bürgerkriegsähnlichen Zuständen. Nachdem zu Beginn des Spiels ein Gipfeltreffen für Friedensverhandlungen kolossal scheitert und sich merkwürdige Risse am Himmel auftun, welche Dämonen und anderes Geschmeiß in die Welt lassen, muss gehandelt werden. Denn unser selbsterstellter Charakter ist die einzige Person, welche diese Risse wieder schließen kann. Zeitgleich wird die lange aufgegebene Inquisition wieder zurück ins Leben gerufen, um wieder Ordnung in das Chaos zu bringen. Diese stehen wir vor und während wir versuchen, den Ursprung der Risse zu entdecken müssen wir uns ja noch mit Templern und Magiern herumschlagen.
Ähnlich wie im Gameplay gibt es abseits der Haupthandlung nur wenige Nebenstränge, die wirklich interessant sind. Diese haben es dafür in sich und werden echt gut erzählt. Auch unsere Gefährten haben Spielreihengetreu so manch interessante Geschichte zu erzählen und wir treffen natürlich so manch interessante Person aus den Vorgängern. Getreu nach Dragon Age: Origins spielt auch der Ursprung unser Charakters immer wieder mal eine Rolle. Die Menschen mögen es übrigens so gar nicht, wenn ein Zwerg ihr Heiland sein soll. Oder ein Elf…oder Gott behüte, sogar ein Qunari, den wir dieses mal spielen dürfen. Es gibt zwar durchaus Entscheidungen, jedoch kann man im Gegensatz zu den Vorgängern nicht wirklich böse sein. Man ist der Chef der Inquisition und egal, was wir tun, wir bleiben nunmal der Held. Dahingehend empfand ich die Story rückschrittig.
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Grafik/Sound
Die Open-World ist spielerisch zwar eher mau, aber grafisch sieht sie echt schön aus. Die Umgebungen sind schön verschieden und die bereisbaren Regionen unterscheiden sich deutlich voneinander. Das hat mir gut gefallen. Vielleicht hat man sich ja gerade die Kritik am wirklich stark repetetiven Leveldesign im Vorgänger zu Herzen genommen. Auch die sonstige Grafik sieht für 2014 echt nicht schlecht aus.
https://steamcommunity.com/sharedfiles/filedetails/?id=2993444250
Der Soundtrack ist auch wieder gut und es gibt sogar viele ganz gut übersetzte Lieder, die man hören kann. Leider leidet die deutsche Synchronisation wie auch im Vorgänger nicht nur manchmal an schlechten Sprechern, sondern auch an der Tatsache, dass Voicelines mitten im Satz abgebrochen werden. Auch grafisch glitcht mal das eine oder andere Objekt. Ich bin deswegen auch immer mal wieder ohne Kopf herumgelaufen…?

DLCs
Neben zusätzlichen Gegenständen gibt es 3 ernsthafte DLCs, die aber alle in der Steamvariante enthalten sind. Diese führen uns einmal in einen Open-World Bereich mit zwei verschiedenen Stämmen, einmal in die tiefen Wege und mit Trespasser gibt es nochmal so eine richtige Fortsetzung von dem im Hauptspiel recht…offenen Ende. Wobei bei „Dragon Age“ gefühlt ja nie etwas ein Ende hat.

Fazit
„Dragon Age: Inquisition“ ist gerade im Vergleich zum Vorgänger ein ganz anderes Kaliber und punktet mit deutlich hübscheren Leveldesign und sehr interessanten Hauptquests als auch teils interessanten Begleiteraufgaben.
Das Spiel zeigt aber auch sehr gut, dass man eine gute Open-World auch mit wirklich interessanten Dingen fühlte sollte. Das heißt nicht, dass man nicht auf ein paar interessante Ecken stoßen kann, insgesamt kam mir das Erkunden aber leider sehr generisch und etwas wie Beschäftigungstherapie vor.
Vielleicht sollte ich mal erwähnen, wie unterschiedlich ich das Spiel gespielt habe: Die Haupt-und Gefährtenquests habe ich auf Twitch gestreamt und habe sie sehr genossen. Die Open-World habe ich im Gegensatz dazu außerhalb des Streams gespielt, den Ton ausgemacht und nebenbei eine Serie geschaut, weil ich die Open-World überwiegend so langweilig fand. 2014 war ja auch irgendwo so ein Höhepunkt mit der Open-World in Spielen, vielleicht hatte man da einfach das Gefühl, dass man eine Open-World reinbauen muss!.
Aber wer die Vorgänger gespielt hat oder auch einfach wie ich insbesondere Interesse an der Story hat, ist mit „Dragon Age: Inquisition“ trotzdem gut aufgehoben. Man muss aber trotzdem um die Stärken und Schwächen des Spiels wissen.


Sich durch die 3 Dragon Age Spiele zu daddeln, hat insgesamt bei mir übrigens knapp 260 Stunden gedauert. Da hat man echt was vor, wenn man vorne anfängt! Aber was tue ich nicht alles für gute Reviews in meiner Steamgruppe oder auch der German Steam Community. Schau da doch gerne mal vorbei!
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5 Comments
39HUDSON May 16, 2024 @ 8:21am 
jetzt gratis auf .pic :steammocking:
Drakezer0 Jul 17, 2023 @ 4:51am 
Ja, optisch hat die Welt ja dann auch durchaus was. Hatten wir ja schon drüber geredet, dass das Level Recycling halt durch die sehr kurze Entwicklungszeit vom zweiten Teil zustande kam :) Bin mal gespannt, wie sie das im anstehenden Teil so machen werden...
Danke fürs Lob!
bertkli Jul 17, 2023 @ 2:55am 
Schöne Review und das mit den blöden Gegnern hat mich auch genervt. Aber ich glaube ich war einfach zu erleichtert, dass das selten dämliche Level Recycling aus dem Vorgänger nicht mehr drin war, dass ich den Rest einfach sehr positiv gesehen hab :-)
Drakezer0 Jul 16, 2023 @ 12:17pm 
Ja, an manchen Stellen ist das wirklich nicht mehr witzig. Es gibt halt wirklich normale Gegner, gegen die kämpfe ich alleine 5 Minuten. Die sind dann auch keine Bedrohung und machen kaum Schaden, wollen aber auch einfach nicht umfallen...
Yenzear Jul 16, 2023 @ 11:48am 
Oha, zu viele HP bei Gegnern plus zu schneller Respawn ist ja schon fast ein Garant für ungewolltes Grinden xD Gute Review :steamthumbsup: