Ist Resident Evil eigentlich so gut, weil es sperrig daherkommt oder trotz all seiner Sperrigkeit? Fest steht auf jeden Fall, dass sich dieses Spiel seit Jahren in meiner Rotation befindet. Ein erneuter Durchlauf mit Jill oder Chris ist längst ein liebgewonnener Flashback in eine Zeit, in der sich Survival-Horror noch so anfühlte, wie es seinerzeit gedacht gewesen ist. Für manche Spieler mag das antiquiert anmutende Kisten-System mitsamt begrenztem Inventar als Zumutung erscheinen, aber ich liebe es Laufwege zu optimieren oder mir Gedanken darüber zu machen, welche Items sinnvollerweise einen Platz im Inventar verschlingen. Zusammen mit begrenzter Munition oder Farbbändern zum Speichern erweckt das Original (bzw. hier eben das Remake dazu) stets das Gefühl, dass ich als Spieler ums Überleben kämpfe. Dadurch entsteht eine Intensität, die anders kaum möglich scheint und ein waschechtes Survival-Horror-Feeling. Trotz seines Alters ist Resident Evil also ein Spiel, das sich im Kern noch so gut spielt wie damals. Ein Titel, der als zeitloser Klassiker ins Medium eingegangen ist.

Schade ist nur, dass Capcom hier einen Port anbietet, der etwas schluderig erscheint. Viele Hintergründe liegen bloß in Low-Res vor und wenige Umgebungen wurden nochmal neu gestaltet. Trotzdem ist diese Fassung die beste, die es aktuell gibt und transportiert all das, was Resident Evil ausmacht.